Anekdoten, Aphorismen, Miniaturen aus dem täglichen Leben

Candoism: Gibt eine dem Titel nach gut etablierte Einrichtung auf Anfrage an, über eine Abteilung Sprachtherapie zu verfügen. Da mir das neu war, fragte ich den Leiter des Projektes, das Angestellte selbiger Institution zwecks Wissenszuwachses ins Ausland entsandt hatte, nach dem Stand der Dinge. „Exposure trip“, sagte er, zu einem „exposure trip“ zum Thema Sprachtherapie hatte man die Leute entsandt. Nun bietet das Wörterbuch unter „exposure“ unter anderem „Belichtung“ als deutsche Entsprechung an. Egal, wie stark die Leute dort belichtet wurden, sie sind überzeugt: can do!

Geisterglaube: Fragte ein Atheist einen katholisch erzogenen Laoten, ob er an Geister glaube. Antwort: „Nein, aber gesehen habe ich schon welche!“

Entwicklung: Fragt ein Dorfschullehrer einen Ausländer, warum die entwickelten Länder so entwickelt seien. Nach einigem Grübeln kam antwortete der Ausländer: „Unter anderem, weil die Leute dort 300 Jahre lang heftig gearbeitet haben.“
Der Dorfschullehrer stutzt und fragt dann weiter: „Heißt das, wir müssen noch 300 Jahre warten.“

Kommunismus: Sagt ein bayerischer junger Lehrer, der als Tourist Laos bereiste: „Also so schlimm kann das ja hier nicht sein mit dem Kommunismus.“ Auf das fragende Gesicht seines Gegenüber fährt er fort: „Ich habe noch keine Denkmäler der granatenschwingenden Bauersfrau gesehen.“