15.08.2023
- Seit COVID-19 nahm das Zentrum Vientiane eine rasante Entwicklung. Statt der vorgesehenen 40 Kinder drängen sich 75 Autisten im Alter von drei bis 29 Jahren in den nun viel zu kleinen Räumen. Weitere 25 kommen abends zur stundenweisen Betreuung und weit mehr als 100 warten, dass ein Platz frei wird oder sich das Zentrum sich auf wundersame Weise vergrößern kann. Und genau dafür stehen die Chancen besser denn je. Seit einem Besuch von Bildungsminister Dr. Phout Simmalavong im September 2022 im Zentrum verhandelt AfA mit den Bildungsbehörden über die Bereitstellung eines nicht mehr genutzten Schulgelände. Es sieht aus als stünde das nicht weit vor dem Abschluss.
18.04.2020
Hausarrest bis Anfang Mai
Seit dem 15. April ist es bekannt, dass die Regierung die Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 um zwei Wochen bis 2. Mai verlängert werden. Bisher wurden bei 19 Personen der Virus nachgewiesen, 2 davon wurden inzwischen als virenfrei aus Krankenhäusern entlassen. Ein Infizierter sei mittelschwer erkrankt, nach wie vor gab es keinen Todesfall.
Tot dagegen ist der Tourismus. Nein, das liegt nicht zuerst an den Maßnahmen der laotischen Regierung, denn auch andere Länder haben Grenzen geschlossen, Flugbewegungen untersagt, Reise- ja Ausgehmöglichkeiten drastisch eingeschränkt. Der Tourismus in Laos ist sozusagen ein Kollateralschaden der weltweiten Pandemie-Bewältigung. Es trifft ein noch immer armes Land, das eigentlich bei der nächste Gelegenheit 2024 von der Liste der ärmsten Länder der Erde (LDC) gestrichen werden wollte. Und es trifft es hart.
Der Tourismus ist da nur ein Beispiel. Ein kleines Reisebüro in der Hauptstadt musste seine drei Mitarbeiter Anfang April nach Hause schicken. Der letzte von der Firma Besucher betreute Besucher hatte Mitte März das Land verlassen. Vorbuchungen für den Rest des Jahres: null. Der Inhaber will seine Leute anrufen, wenn wieder etwas in Sicht ist. Das kann dauern, denn nach einer vom Deutschlandfunk veröffentlichen Einschätzung des Kompetenzzentrums Tourismus des Bundes sind Fernreisen nach dem optimistischen Szenario im Juni 2021 wieder denkbar.
Da trifft es weit mehr als die drei Angestellten. Laos hat mehr als 500 Reiseagenturen. Die Mehrzahl der Reiseführer arbeitet freiberuflich. Da hilft dann auch kein Home Office.
In Vang Vieng, der Tourismus-Hochburg auf halber Strecke zwischen Vientiane und Luang Prabang, herrscht absolute Stille. Die Mehrzahl der Hotels, Gästehäuser und Restaurants ist geschlossen. Kanus liegen auf dem Trockenen. Schon einmal hatte der Ort heftig unter einem Epidemie-Schock gelitten. Das war 2003 in der SARS-Epidemie. Als Folge orientierte der laotische Tourismus stärker auf die asiatischen Märkte. Zuerst Japan und Taiwan, dann zunehmend Südkorea und China. Und nun?
14.04.2020
Aus Sorge um die Gesundheit …
… und das Leben des Volkes erließ das Büro des Premierministers am 13.04.2020 die Mitteilung Nr. 478, die für die Zeit vom 13.04. 06:00 bis 20.04.2020 06:00 den Verkauf von Schnaps, Bier und allen anderen alkoholhaltigen Getränken untersagt. Die Mitteilung folgt damit einem Vorschlag der Covid-19-Task Force vom 11.04.2020. Nach dem Verbot aller Formen von Gruppenbildungen und der Absage der meisten traditionellen Neujahrszeremonien in den Pagoden ein letzter Schritt, der dem diesjährigen Neujahrsfest eine in der Geschichte einmalige Atmosphäre verleiht. In der Hauptstadt Vientiane herrscht ungewohnte Stille. Keine Bässe wummern schlaftötend die Nacht hindurch, kein Sänger versucht in fortschreitenden Stadien der Trunkenheit mangelnde Gesangskunst durch übersteigerte Lautstärke zu kompensieren. Sie Situation ist surreal bis gespenstisch. Die offizielle Zählung der nachweislich mit dem Virus Infizierten steht bei 19 Personen, wobei für alle die lokalen Ansteckungsketten nachvollzogen sind. Bislang gibt es keinen schweren Erkrankungs- und keinen Todesfall.
Parallel zu den Einschränkungen des öffentlichen Lebens hat die Regierung auch Maßnahmen zur Unterstützung der Bevölkerung wie der Wirtschaft bekanntgegeben. Zuletzt, wie es immer so schön heißt: aus gegebenem Anlass, das Verbot zur Erhebung jedweder Gebühren für die Ausstellung von Passierscheinen und anderen Covid-19-bezogenen Aktionen. Wohl aber sind Spenden herzlich willkommen. Zuvor war bereits die Einkommenssteuer auf monatliche Einkünfte unter 5 Millionen Kip (rund 500 Euro) für die Monate April, Mai und Juni ausgesetzt worden. Das hilft denen, die ein Einkommen beziehen. Alle jene, die in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt wurden, haben nichts davon. Strom- und Wasserrechnungen können verspätet und in Raten gezahlt werden. Also wollen wir alle hoffen, dass alle bald wieder ein Einkommen haben, um ihre in der Ausnahmesituation angehäuften Schulden abstottern zu können.
Alles Gute im Neuen Jahr!
01.04.2020
April, April
Eigentlich ist mir nicht nach Aprilscherzen. Tag 1 der Ausgangssperre und der damit verbundenen Arbeit vom „Home Office“. Gestern war jemand vom Internetanbieter hier ud hat den Router ausgetauscht. Nach nur zwei Wochen. Ist jetzt auch die erste Frage des Kundendienstes: „Wann haben Sie das Problem zuerst gemeldet?“ Das beruhigt, denn man weiß, jetzt kommt die neue Meldung ganz unten hin und wartet darauf, dass der Stapel darüber abgetragen wird. Jedenfalls ging das Internet gestern und heute morgen normal. Dann sprang die Uhr auf die Neun und weg war der Husten. April, April! Von wegen Internet vom Home Office. Also wieder angerufen. Neumeldung.
Dann fing ich an ein wenig zu doktern. Speedtest innerhalb Laos – fabelhafte 35 Mbps. Deutsche Telekom – njet, mein Sohn. Spiegel oder Junge Welt – still ruht der See. Bangkok Post Seite – sofort da. China Daily – kein Problem. Russia today – rasend schnell. Amazon und Facebook – so lange du willst. Seiten in D oder Frankreich – blackout.
Stufe 2: VPN angespannt, eigentlich wollte ich mich virtuell in eines der zugänglichen Länder begeben, doch auch virtueller Standort Deutschland – der Laden läuft.
Fazit: Home Office benötigt 2 Stunden, um einen Weg zu finden, die Arbeitsfähigkeit herzustellen. Na das ist doch was! Da hat man sich doch die Kaffeepause verdient.
29.03.2020
Laos hat mit Covid-19 zu tun
Schon recht früh in der Entwicklung von Covid-19 zur Pandemie wurde die laotische Regierung aktiv, richtete eine Task Force ein, benannte Nothilfekrankenhäuser, bereitete Technik und Personal vor. Ziemlich lange berichtete die Task Force über NULL nachgewiesene Infektionen. Seit einer Woche ist nun auch in Laos der Ernstfall eingetreten. Inzwischen steht die Zahl der Infizierten bei 8. Bisher lassen sich Infektionslinien nachvollziehen. Folgt man allen Meldungen, dann trafen Testkits in notwendiger Menge am 19. März ein. Aus China. Am 29. März kam ein 20-köpfiges Expertenteam in Vientiane an, um bei Tests, Umgang mit Infizierten, Behandlung von Erkrankten usw. zu unterweisen und zu unterstützen. Aus China.
Und während dieser Text entsteht, kommt nun die Bestätigung weiterer Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Form der Anordnung des Premierministers Nr. 6 vom 29.3.20. Am Sonntag. Das mag vielleicht die vielen Widersprüche und Ungereimtheiten in diesem Papier erklären. Wie es aussieht, sind vom 1.-19.4.2020 alle staatlichen Einrichtungen (ausgenommen u.a. die Sicherheitsorgane und medizinischen Dienste) geschlossen. Eine Ausgangssperre wurde verhängt, man könnte annehmen, für den gleichen Zeitraum. Zusammenkünfte über 10 Personen sind untersagt, einschließlich Hochzeiten. Ausgenommen sind davon Bestattungen unter Einhaltung strengster Hygieneregeln. Dass Banken dürfen weiter öffnen, ebenso die Börse. Das beruhigt dann wieder.
Sept.2019
Südlaos unter Wasser
Es ist eine Krux mit dem Wetter. Die Meldungen über den niedrigsten Wasserstand im Mekong seit Menschengedenken sind noch frisch in Erinnerung, da kommt plötzlich Wasser in Massen. Örtliche Gewitter mit extrem starken Niederschlägen hatten schon hie rund da für Schlammlawinen und Kurzzeit-Überschwemmungen gesorgt, doch nun kam es dick: die auf der niedrigsten Stufe der internationalen Wirbelsturmüberwachung geführte „tropische Depression“ mit dem klangvollen Namen Kajiki bewegte sich im Zick-Zack über Zentralvietnam und regnete sich mehrere Tage lang auch über dem Süden von Laos kräftig ab. Die Folge sind Überschwemmungen in den Provinzen Attapeu, Sekong, Saravan, Champasak und Savannakhet.
Mehr als drei Meter hoch stand das Wasser in einigen Ortschaften. In Pakse, der größten Stadt des laotischen Südens, stand das traditionelle Stadtzentrum einschließlich Provinzkrankenhaus unter Wasser. Mehr als 50.000 Häuser wurden beschädigt, viele Menschen verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Bisher wurden zwei Todesopfer gemeldet, zwei weitere Menschen werden
vermisst. Dutzende Brücken und mehr als 130 Kilometer Straße wurden zerstört oder stark beschädigt. Inzwischen sind Hilfsprogramme der laotischen Regierung Spendenaktionen der Bevölkerung für die betroffenen Gebiete angelaufen.
Morgendliche Überraschung
Letzten Donnerstag in Ban Thongseth auf dem Bolaven-Plateau. Es ist kurz vor 7 Uhr morgens, als es plötzlich rappelt. Nein, nicht Nachbars Katze rennt übers Dach, sondern solide Metallteile liegen auf dem Hof. Nicht nur hier, auch auf Kaffeeplantagen, einem Schulhof im benachbarten Lao Ngam Distrikt, ja selbst auf der weiter entfernten Insel Khong findet sich Metall- und Elektronikschrott. Soziale Medien verbreiten die Neuigkeit in Windeseile und haben auch rasch eine Erklärung parat: ein chinesischer Raketenstart. Eine Eilmitteilung des Ministeriums für Öffentliche Arbeiten und Transport vom 21. Mai an die Provinzbehörden in Südlaos wird gleich mitgeliefert. Darin wird unter Berufung auf eine entsprechende Mitteilung der chinesischen Seite vom 16. Mai vor eventuellen Folgen eines Raketenstarts gewarnt.
Am Startplatz Taiyuan in der nordchinesischen Provinz Shanxi rund 2.500 Kilometer weiter nördlich hatten Schaulustige den Start verfolgt und Bilder davon in sozialen Medien geteilt. Darauf war zu erkennen, dass etwas schief gelaufen war. Beobachter der internationalen Weltraumaktivitäten wurden hellhörig und brachten erste Meldungen. Rund 12 Stunden nach dem missglückten Startversuch kam schließlich Gewissheit von der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, die mitteilte, dass es bei der dritten Stufe einer Trägerrakete vom Typ Langer Marsch 4C zu einer Fehlfunktion gekommen sei.
Die Rakete, so beschrieb es Stephen Clark auf der Webseite spaceflightnow.com, sei von Taiyuan aus in südlicher Richtung zwecks Erreichen einer polaren Umlaufbahn gestartet. Aller Wahrscheinlichkeit nach sollte sie den Beobachtungssatelliten Yaogan 33 ins All befördern, was nun offensichtlich missglückte.
Das Wohl und Wehe chinesischer Weltraumaktivitäten interessierte dagegen die aufgebrachten laotischen Social-Media-Leser gar nicht. Ihnen ging es um eine ganz andere Frage: Wer kommt für die verursachten Schäden auf? Erste beruhigende Meldungen gehen davon aus, dass die chinesische Seite alles zahlen wird. Laotische Behörden bemühen sich inzwischen, die Meldungen vor Ort zu prüfen und eventuelle Schäden zu erfassen.
Kampf dem Suff
Nun wird es ernst. Die Mitteilung des Ministeriums für Information, Kultur und Tourismus mit der unverfänglichen Nummer 196, datiert auf den 26. April 2019, informiert, dass die Unkultur der Werbung für alkoholhaltige Getränke im Lande zu beenden ist. Dabei beruft sich das Ministerium auf höhere Gewalt in Form des Gesetzes über die Kontrolle alkoholhaltiger Getränke vom 19. Dezember 2014, das ein solches Werbeverbot vorsieht. Kurz nach Inkrafttreten des Gesetzes hatte seinerzeit die für das weit gerühmte Beerlao zuständige Lao Brewery einige Aktivismus an den Tag gelegt und landesweit Restaurants und Schankstuben mit neuen Schildern versehen, die statt des satten Beerlao-Geb nun das Alkohol meidende Blau eines amerikanischen Erfrischungsgetränks trugen. Heute weiß man: das war verfrüht! Denn nach Erlass des Gesetzes geschah tatsächlich viereinhalb Jahre lang nichts. Oder nicht viel. Immerhin versuchte man testweise, die Alkohol-Bannmeile von 500 Metern um die Nationale Universität in Vientiane durchzusetzen. Der Versuch wurde zum Stresstest für lokale Verwaltungen und geschäftstüchtige Schankwirte, denn Wellen von Öffnungen und Schließungen wechselten sich ab. Man mag darüber sinnieren, wie sich die Bestimmung in 500 Metern Umkreis um Schulen, Krankenhäuser, Behörden, Pagoden, Botschaften usw. keinen Alkohol ausschenken zu dürfen, im urbanen Raum umsetzen lässt. Offensichtlich sind die Überlegungen der für die Umsetzung der Regeln noch nicht ganz abgeschlossen.
Seit dem 1. Februar 2018 jedenfalls kam neue Bewegung in die Angelegenheit, weil das Büro des Premierministers ein Schreiben an alle staatlichen Stellen bezüglich der Umsetzung des Gesetzes sandte. Zuerst wurde die Stadtverwaltung von Vientiane aktiv, indem sie ankündigte, vom 1. Juli 2019 an Alkoholkontrollen im Straßenverkehr durchzuführen und dazu auch gleich einen Furcht erweckenden Strafenkatalog aufstellte. Der gipfelt in Führerscheientzug. Nun ist nicht nur Balltreter Reus jahrelang ohne Pappe motorisiert unterwegs gewesen, im Lande ist die Zahl derer, die ohne amtliche Genehmigung ein Kraftfahrzeug führen, insgesamt noch limitiert. Da schrecken die saftigen Geldstrafen eher. Wobei es auch für dieses Problem gewisse Lösungsansätze gibt.
Und nun kommt das Werbeverbot. Es listet unter Punkt 1 beispielhaft „Produktion und Aufstellen von Werbetafeln an Straßen und Orten, die Werbung in öffentlichen Medien aller Art, Promotion-Aktivitäten aller Art (Bier-Promotion-Girls) und anderer Aktivitäten, die zum Trinken animieren sollen“. Was das bedeuten kann, zeigt ein Blick westwärts über den Mekong, wo Leute mit Strafanzeigen zu rechnen haben, wenn sie ein Bild fröhlicher Menschen mit Getränken erkennbarer Markenzuordnung im allseits beliebten Facebook posten. Ebenso ließe sich trefflich darüber fabulieren, ob auch die Promotion-Girls für Whisky betroffen sind. Vielleicht kommt die Lao Brewery ja nach den Erfahrungen der Kneipenschilder zu dem Schluss, dass auch die Promo-Girls statt Beerlao-Gelb künftig Pepsi-Blau tragen oder – erneut lässt der Blick nach Thailand Lösungen erahnen – statt des Hopfensaftes ein unverfängliches Trinkwasser aus gleichen Hause kräftig beworben wird.
Eisenbahn braucht Bahnhöfe
Großprojekte verbreiten ihre eigene Faszination. Tausende Menschen verändern nicht nur die Landschaft, sondern womöglich tragen sie bei zu einem kleinen Stück Geschichte. Laos ist im Bann der Eisenbahn. 2021 soll sie von Kunming kommend in einem Tunnel die chinesisch-laotische Grenze unterqueren und schließlich bis in die Hauptstadt Vientiane fahren. Was heißt fahren, rasen soll sie, denn man spricht von einem High-Speed-Train. Korrekterweise sollte man von einer gebremsten Hochgeschwindigkeitsbahn sprechen, vergleichbar vielleicht mit dem deutschen ICE. Der könnte auch schnell fahren, wenn man ihn ließe und er nicht in Montabaur halten müsste. Ín Laos heißt High Speed Tempo 160. Daheim in China schaffen die Züge in einer Stunde zwischen 250 und 350 Kilometer. Die Strecke in Laos ist ein Stück von Chinas beinahe weltweiter Infrastrukturentwicklung. Mal sagt man Neue Seidenstraße dazu, mal Belt and Road Initiative – zu deutsch Gürtel und Straße. Weil Gürtel und Straße nun bei den meisten Menschen völlig andere Assoziationen hervorrufen, kürzt man das Ganze neuerdings schlicht als BRI ab. Nicht schön, aber besser als BER allemal. Sieht man also die großen BRI-Dimensionen, dann relativieren sich die etwas über 400 Kilometer Schienenstrang durch die laotischen Berge zu einer überschaubaren Etappe der großen Trasse Peking – Singapur.
Doch darum geht es nicht. Laos, zumindest die laotische Regierung, aber auch nicht wenige der Menschen, denen die Bahn nicht durch Haus und Hof rattern wird, ist begeistert und feiert in den Medien so manchen Fortschritt des Megabaus. Nun schafften es die zwei größten Bahnhöfe als Aufmacher auf das Frontblatt der Vientiane Times. Das Titelfoto, rotbraune Erde unter Staubwolken, sonst etwas zeigen, doch beharrt das Blatt darauf, dass auf diesem Ödland einer der beiden größten Bahnhöfe entstehen soll. Ein die Anonymität liebender Mitarbeiter des Bauprojektes gab dazu zu erkennen, dass diese großen Stationen an den Endpunkten in Luang Namtha und Vientiane errichtet werden sollen. Das überrascht nicht sonderlich. Überraschend eher der Satz, dass die genaue Lage des Bahnhofs in Vientiane nicht mitgeteilt wurde, wohl aber, dass die Menschen jetzt schon darauf warten, endlich ein Ticket lösen zu können. Flugs haben wir neben der Vientiane Times auch Google Maps konsultiert und sind ebenfalls nicht sicher, wo der Bahnhof entstehen soll. Immerhin zeigen die Bilder interessante Details, etwa, dass die bislang größte Einrichtung an der Bahntrasse das Betonträgerwerk in Ban Dong ist.

Im linken Teil der Trasse sind die schon errichteten Stützen der Hochbahn deutlich zu erkennen. Rechts, zu ebener Erde, ist ein größeres Areal parat, etwas umfangreichere Installationen aufzunehmen. Da im weiteren Kartenverlauf in Verlängerung der Trasse keine Spuren von Bautätigkeit auszumachen sind, deren Beginn die Vientiane Times zum Anlass für den Bericht nahm, könnte man zu dem Schluss kommen, es hier mit dem vorläufigen Endpunkt der Bahnlinie zu tun zu haben. Vorläufig, weil ja – siehe oben – die Strecke dereinst bis nach Singapur führen soll. Noch fehlen aber dazu Verträge und Vereinbarungen zwischen den drei beteiligten Seiten China, Laos und Thailand.
Zwar gibt Google den Zeitpunkt der Aufnahme nicht preis, doch erkennt man zwischen den beiden Bauabschnitten eine Herausforderung für das ganz Vorhaben: Häuser, die von Menschen bewohnt werden, denen eine angemessene neue Behausung zu verschaffen ist bevor sie die bisherige verlassen werden. Die laotischen Medien geben den Baufortschritt gern in Prozent an, wenn möglich mit Zahlen hinter dem Komma. Hier geht es um Menschen. Übrigens, wenn man von diesem Kartenausschnitt beginnend das Gelände Richtung Thailand beobachtet und den Satellitenbildern Glauben schenken mag, findet man viel sehr dicht besiedeltes Terrain.
Arm, nicht blind
Es muss schon gewichtige Gründe haben, wenn die Meinung eines Bürgers seitenfüllend in allen einschlägigen Medien eines Landes publiziert wird. Der Mann, Dr. Maydom Chanthanasinh, geht in seinem Beitrag hart ins Gericht mit einem anderen Beitrag, der es jedoch nicht in die gleichen Medien geschafft hatte. Grund für den Unmut des Doktor Maydom ist der Bericht des UN-Sonderberichterstatters zu extremer Armut und Menschenrechten, der an verschiedenen Stellen des Artikels als ignorant, einseitig und schließlich als „Festival des Schlammwerfens“ beschrieben wird. Der Schlammwerfer ist Philip G. Alston (* 1950 in Australien), Professor an der New York University School of Law und Experte für Völkerrecht und Menschenrechte. Seit 2014 ist er zudem von der UN-Menschenrechtskommission zum Sonderberichterstatter bestellt worden. Er hat viele Länder besucht und stets und überall Regierungen kritisiert, sei es die der USA, Saudi Arabiens, Großbritanniens, Chinas oder Simbabwes. Begeisterung riefen seine Berichte, die man auf der UN-Website nachlesen kann, nirgendwo hervor. Insofern ist Laos keine Ausnahme.
Dr. Maydom macht auch eine klare Aussage. Armut in Laos ist das Resultat ausländischer Herrschaft, nicht explodierter Sprengkörper aus dem Indochinakrieg und der fehlenden Infrastruktur in den Bergregionen. Das Bild von Laos in dem Bericht sieht er als Resultat „böser Absichten von NGOs im Ausland“. Die hat Dr. Maydom schon länger auf dem Kieker und im Zusammenhang mit dem Bau von Staudämmen am Mekong gar bezichtigt, das laotische Volk bewusst in Armut halten zu wollen. In seinem Beitrag schreibt Dr. Maydom aber auch folgenden Satz über die in unzugänglichen Bergregionen von Laos lebenden ethnischen Gruppen: „Nach international anerkannten Definitionen sind diese Menschen extrem arm, aber in Wirklichkeit sind sie an diese Bedingungen gewohnt und lebten ein komfortables Leben, obwohl ihnen viele der grundlegenden Bedürfnisse der modernen Welt fehlten.“ Zwar versuche die laotische Regierung, dem schädlichen Tun dieser Menschen (genannt sind hier Brandrodungsfeldbau, Anbau illegaler Kulturen und Jagd) zu begegnen, doch unterstellt er Prof. Alston, für die Beibehaltung von Brandrodungsfeldbau, Jagd auf vom Aussterben bedrohte Tiere, Entbindungen im Wald und Kinderehen einzutreten.
Gesetz über Menschen mit Behinderungen
Am 10. Dezember, so meldete die Vientiane Times, beschlossen die Mitglieder der laotischen Nationalversammlung ein Gesetz über Menschen mit Behinderungen. Sehr begrüßenswerter (Zwischen-)Abschluss eines mehrjährigen Prozesses. Bis man weiß, was im Gesetz geschrieben steht, wird es allerdings noch eine Zeit dauern. Denn dem Vernehmen nach hat die Nationalversammlung bei den Fachleuten noch fünf Änderungen in Auftrag gegeben. Im vollen Vertrauen auf die Fachleute, denn dem Parlament, so ist es in Laos üblich, wird der Endtext nicht noch einmal vorgelegt. Der Entwurf war auch nicht vorab auf den entsprechenden Webseiten zur Kommentierung veröffentlicht. Also lassen wir uns überraschen. Immerhin waren zwei Gehbehinderte Mitglieder der fast 20-köpfigen Redaktionskommission.
Hochwasserfrei
Am 3. September begann in Laos das neue Schuljahr. Doch nicht für alle Schulkinder begann tatsächlich der Unterricht. Nicht heftige Hitze bescherte etwa hitzefrei, sondern ausgedehnte Hochwasser verzögern in vielen Gegenden des Landes den Schuljahresbeginn. Am schlimmsten ist die Situation nach wie vor im Distrikt Sanamsay der Provinz Attapeu. 13 Schulen wurden beim Dammbruch Ende August durch die Fluten mittelmäßig oder schwer beschädigt, weitere dienen nach wie vor als Notunterkünfte für mehrere Tausend Menschen, die bei der Katastrophe ihr Zuhause verloren. Zu diesen zählen auch die Familien von 30 Mitarbeitern des Bildungswesens. Hier begann der Unterricht nur für die Klassen 9 und 12 pünktlich, denn die Abschlussprüfungen zum Jahresende werden landesweit zeitgleich stattfinden. Da will das Bildungsministerium keinen Unterrichtsrückstand zulassen. Wollten die lokalen Behörden mit den anderen Klassen warten, bis die als Notunterkunft genutzten Schulen wieder zur Verfügung stehen, was – wenn alles gut geht und keine neuen heftigen Regenfälle mehr kommen – Ende Oktober der Fall sein soll, so hat das Ministerium nun eine klare Ansage gemacht: spätestens in der 3. Septemberwoche soll der Unterricht für alle laufen. Zu groß ist die Furcht, dass sonst einige Kinder der Schule komplett fernbleiben würden. Möglich wird dies dadurch, dass UNICEF große Zelte als Notbehelf zur Verfügung stellt.
Doch nicht nur in Sanamsay ist die Lage angespannt. Insgesamt sind durch die ausgiebigen Regenfälle der letzten Wochen 272 Schulen in 13 von 18 Provinzen beschädigt worden. Zum Schuljahresbeginn waren noch immer 35 Schulen nicht nutzbar und weitere sieben zwar nutzbar, wegen unter Wasser stehender Straßen und Wege aber nicht zugänglich. Noch immer bemüht Bildungsministerium um genaue Informationen, denn oft lassen sich aus den Mitteilungen keine entsprechenden Hilfsaktionen ableiten. Wenn beispielsweise die Gesamtzahl zerstörter oder verschwundener Schulbücher an die Zentrale übermittelt wird, weiß man immer noch nicht, wie viele Bücher in welchen Klassenstufen und für welche Fächer benötigt werden. Gar keine Auskunft gab es bisher, wie viele Kinder mit Behinderungen unter den Betroffenen sind, speziell im Distrikt Sanamsay. Aus Beobachtungen spielender Kinder hatten Vertreter des Bildungsministeriums jedoch geschlossen, dass es nur sehr wenige seien. Ganz sicher ein Trugschluss.
Die Sonne scheint …
… auf überschwemmte Landschaften. Das von Facebook geliehene Bild zeigt Thagnone am Nam Ngum. Oder aktuell besser im Nam Ngum. Nach neuerlichen Regenfällen hat die Betreibergesellschaft des Wasserkraftwerks Nam Ngum I mit einer Vorwarnzeit von wenigen Stunden die Menge des aus dem Reservoir pro Minute abgelassenen Wasser weiter erhöht. Betroffen sind elf Dörfer entlang des Flusses. Tausende Hektar landwirtschaftlicher Flächen sind überschwemmt, viele Nutztiere von Hühnern bis Wasserbüffel kamen um. Millionen von Jungfischen entkamen aus überfluteten Fischzuchtanlagen.
Inzwischen besuchte Premierminister Thongloun die betroffenen Gebiete, die nur 70 Kilometer von der Hauptstadt entfernt liegen. Unter anderem gab er den Rat, einen Wasserkraftwerksfonds zu schaffen, um Menschen, die von Dämmen betroffen sind und unter den Konsequenzen ihrer Existenz leiden, zu helfen.
He also suggested creating a hydropower dam fund to help people who are affected by dams and have to suffer the consequences of their presence. (VT, 07.09.18)
Inzwischen wurde auch klar gestellt, dass Staudammprojekte, für die bereits Vereinbarungen unterzeichnet wurden, nicht vom von der Regierung nach dem Dammbruch in Attopeu im August verfügten Stopp betroffen sind. Anfangs hatte es geheißen, dass alle Projekte, deren Bau noch nicht begonnen hat, auf Eis gelegt sind. Nur einen Tag nach dem Beschluss hatte der 6-monatige Konsultationsprozess für eine neues Großprojekt am Mekong, das Paklay-Kraftwerk, offiziell begonnen.
Wasserstandsmeldung
Nein, der Wettergott meint es in diesem Jahr gar nicht gut mit Laos. Fast hat es den Anschein, als sollten unbedingt alle 18 Provinzen des Landes in Mitleidenschaft gezogen werden. Im dritten Anlauf, das heißt mit der dritten heftigen Monsunwelle, hat es nun auch die nördlichste Provinz Phongsaly und die östlichste Provinz Houaphanh erwischt. Zerstörte Straßen und Brücken, überflutete Äcker sind die Folge. Die Straße Nr. 13 Nord, Hauptverkehrsader von der chinesischen Grenze bis nach Vientiane, ist an mehreren Stellen unter Erdrutschen verschüttet.
Eine neue Warnung gibt es auch für die Hauptstadt Vientiane. Wegen de hohen Pegel von mehr als 11 Metern wurde heute (Dienstag 04.09.) die Uferstraße gesperrt, was zu kilometerlangen Staus auf den verbliebene Straßen führt. Das Wasserwerk teilte mit, dass es wegen des hohen Wasserstands zu Unregelmäßigkeiten bei der Trinkwasserversorgung in Teilen von Vientiane kommen kann. Vororte wie Sithanetai stehen erneut unter Wasser.
Die Wasserstandsvorhersagen von MRC zeigen bis Freitag weiter nach oben. In mehreren Orten an beiden Ufern des Mekong, u.a. in Nongkhai, Paksan, Nakhon Phanom, ist das Überschwemmungsniveau überschritten.
Wird lernen (noch) teurer?
Die andere schlechte Nachricht vorab: es regnet weiter, und zwar ziemlich heftig. Diesmal in Vientiane und Umgebung, was die Lage am dank zusätzlichen Wassers aus den Staubecken schon über die Ufer getretenen Flusses Nam Ngum weiter verschärft.
Doch Wasser ist nicht das einzige Thema, schließlich beginnt nächsten Montag landesweit das neue Schuljahr. Im Dammbruch-Katastrophengebiet jedoch für die meisten Schüler zwei Wochen später, voraussichtlich. Nur die Schüler der Abschlussklassen des lower und upper secondary level sollen pünktlich starten, damit sie entsprechend auf die wichtigen Abschlussprüfungen im kommenden Juni vorbereitet sind.
Medien berichten, wie sich die Verkehrspolizei im staugeplagten Vientiane auf das neue Schuljahr vorbereitet. Sie werden ebenso überfordert sein wie im letzten Jahr und ebenso pünktlich zum Dienstschluss um 17:00 ihre Posten verlassen wie bisher. Egal, wie dick der Verkehr dann ist. Doch auch eine weitere Meldung bietet Grund zur Sorge. Laut Vientiane Times erklärte Dr Sisouk Vongvichit, Gneraldirektor der Abteilung Allgemeinbildung im Ministerium für Bildung und Sport, dass die Schulen, private wie öffentliche, selbst für die Festlegung von Schulgebühren verantwortlich seinen. Das ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Zum einen hatten bis zum letzten Jahr auch alle Privatschulen ihre Gebührenvorstellungen dem Ministerium zur Genehmigung vorzulegen. davon ist, zumindest in dem Artikel, nun nicht mehr die Rede. Darüber hinaus, und das ist der zweite Punkt, können auch staatliche Schulen Gebühren erheben. Dazu erklärt der Artikel, dass „Kinder, die staatliche Primar und Sekundarschulen besuchen, normalerweise keine Gebühren entrichten, das die Regierung deren Betrieb finanziert. Dennoch erheben einige Schulen Gebühren, da die Finanzierung, die sie von der Regierung erhalten, nicht kostendeckend ist.“
Immerhin hat das Ministerium eine Kommission eingesetzt, die die Gebührenpraxis überwachen soll. Die Kommission, so heißt es in dem Artikel, empfiehlt betroffenen Eltern, Vertreter der Schulen nach Gründen für Gebührenerhöhungen zu fragen. Wie heißt es im Ziel 4 der Nachhaltigen Entwicklungsziele: „Bis 2030 sicherstellen, dass alle Mädchen und Jungen gleichberechtigt eine kostenlose und hochwertige Primar- und Sekundarschulbildung abschließen, die zu brauchbaren und effektiven Lernergebnissen führt.“ Daraus kann man sicher folgern, dass die kostenlose Bildung nun erst einmal abgeschafft und bis 2030 dann wieder eingeführt werden kann. Ist ja noch Zeit.
Wasser und kein Ende
In Sanamsay nehmen die Behelfsunterkünfte an einem von vier Orten Gestalt an. Sie sollen bis Ende August bezugsbereit sein. An den anderen drei Orten hat der Bau dagegen noch nicht einmal begonnen, da der Zugang nach wie vor nur schwer möglich ist.
An der Kaskade des Nam Ngum ist die Lage inzwischen ebenfalls kritisch. Nach mehreren Tagen, an denen die Staudämme entlang des Flusses Wasser ablassen, stehen nun viele Dörfer in der Vientianer Ebene unter Wasser.

Nach dem Dammbruch nun der Regen
Während sich die internationale Aufmerksamkeit unaufhaltsam neuen Katastrophen zuwendet, seien es Erdbeben in Indonesien, ein Brückeneinsturz in Italien oder Überschwemmungen in Indien, bleibt die Situation der Opfer des Dammbruchs in Südlaos extrem kompliziert. Das nächste Monsuntief zog heran und brachte erneut ergiebige Niederschläge. Mehrere der als Notunterkünfte genutzte Schulen stehen nun selbst vor der Gefahr, überflutet zu werden. Die Straße von der Provinzhauptstadt Samakhisay in den vom Dammbruch betroffenen Distrikt ist unterbrochen, da mehrere Brücken unter Wasser stehen. Die Suche nach den noch immer 99 Vermissten musste vorübergehend eingestellt werden. Erschwert wird die Lage auch dadurch, dass eine weiterer Staudamm wegen zu hohen Wasserstands seine Fluttore geöffnet hat und zusätzlich Wasser in den Fluss Sekaman ablässt. Inzwischen werden mehr und mehr Daten zum Ausmaß der Schäden bekannt. Allein im Distrikt Sanamsay wurden 13 Schulen mit insgesamt 100 Klassenzimmern beschädigt, eine davon komplett zerstört. Fast 2.000 Schulkinder sind davon direkt betroffen. Hinzu kommen mehrere Hundert Schüler, deren Schulen nun als Notunterkünfte benutzt werden. Ein regulärer Schuljahresbeginn ist auch für sie nicht möglich.
Volle Kompensation für Dammbruch-Opfer
Endlich gibt es auch wieder positive Meldungen. Die Sonne scheint, was zumindest die Gefahr weiterer Überschwemmungen reduziert. Die Regierung hat entschieden, dass die Opfer des Dammbruch im Distrikt Sanamsay für alle Schäden voll kompensiert werden. Grundlage für ein Abweichen von der staatlichen Politik der Entschädigung von Naturkatastrophen war zunächst die Feststellung der laotischen Regierung, dass es sich hier nicht um eine Naturkatastrophe handelt. Hinzu kommt, dass die Verantwortung für alle Formen der Entschädigung bei der zuständigen Firma, der Xe-Pian Xe-Namnoy
Hydropower Company, liegt. Diese gehört zu 26% der koreanischen SK Engineering Co., zu je 25% der Korean Western Power Co. und der thailändischen Ratchaburi Electricity Generating Holding Public Co. sowie zu 4% der Lao State Holding Enterprise.
Inzwwischen geht die Suche nach den noch immer mehr als 100 Vermissten weiter, wobei die Chancen, sie lebend zu finden, mit jedem Tag geringer werden. Suchtrupps in den am stärksten betroffenen Dörfern mussten sich durch hüfthohen Schlamm wühlen. Insgesamt flüchteten 7.324 Personen aus den Dörfern, 3.539 von ihnen leben in Notunterkünften wie Schulen und Kulturhallen. Priorität hat hier die Einhaltung oder Schaffung hygienischer Zustände. Innerhalb von zwei Monaten sollen einfache Häuser als Behelfsunterkünfte für alle bereitstehen.
Inzwischen wird auch eine weitere Gefahrenquelle für die Menschen in den betroffenen Gebieten deutlich, da durch die Wassermassen auch nicht explodierte Sprengkörper, bekannt auch als UXO, weggespült wurden und nun an nicht vermuteten Stellen auftauchen können. Bereits als frei von UXO deklarierte Flächen müssten nun neu untersucht werden.
Weiterhin treffen Spenden und Hilfsgüter aus dem In- und Ausland in großer Menge ein. Sorge der Offiziellen ist die organisierte und transparente Verwendung der Mittel.
Wer behält die Übersicht?
Noch immer bestimmt die Dammkatastrophe in Sanamsay, Attapeu, die Nachrichten über Laos. Die Suche nach Überlebenden geht weiter, noch immer werden viele Menschen vermisst. Gleichzeitig beginnt die Untersuchung der Ursachen, die die laotische Regierung gemeinsam mit den Ländern der anderen Anteilseigner der Wasserkraftfirma, Südkorea und Thailand, durchführen möchte.
Doch die sehr ergiebigen Regenfälle der letzten zwei Wochen haben in vielen Gegenden des Landes zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Schlammlawinen geführt. Bislang gibt es keine Übersicht über das gesamte Ausmaß der Schäden, doch machen Fotos und Videos in sozialen Medien die Runde. Betroffen sind vor allem die Provinzen Luang Namtha, Luang Prabang, Xieng Khouang, Saysomboun, Bolikhamsay, Khammouane, Savannakhet. Straßenverbindungen sind unterbrochen, Brücken zerstört. In vielen Teilen des Landes sind die eben erst bestellten Reisfelder vernichtet. Ob das Grundnahrungsmittel erneut angebaut werden kann, hängt unter anderem davon ab, wie lange die Überschwemmungen andauern.
Startet der Kaskadeneffekt?
An vielen Nebenflüssen des Mekong wurden inzwischen Kraftwerkskaskaden errichtet. So auch am Nam Ngum, der das Umland der laotischen Hauptstadt direkt erreicht. Am 29. Juli, einem Sonntag (!) versandte die Nam Ngum 5 Power Company ein Schreiben, in dem angekündigt wird, dass vom 30. Juli bis 25. Oktober die Fluttore des Staudamms in der Provinz Xieng Khouang geöffnet werden, um Wasser abzulassen. Die Menge wird angegeben als „zwischen 85 und 3332 Kubikmeter pro Sekunde“. Mal abgesehen davon, dass die Mitteilung den Anwohnern weniger als einen Tag Zeit lässt, ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen – falls die Warnung auch am Wochenende rechtzeitig weitergegeben wird, bleibt noch die Tatsache, dass flussabwärts nun weitere 4 Staustufen mit einem zusätzlichen Zufluss rechnen müssen. Dabei ist es unerheblich, ob die Staudämme bereits fertig oder noch im Bau sind. Angesichts der langanhaltenden heftigen Regenfälle in der gesamten Region, die an mehreren Orten der Provinz Xieng Khouang schon zu Überschwemmungen geführt hatten, ist davon auszugehen, dass auch die anderen Staubecken gut gefüllt sind. Es scheint also nur eine Frage der Zeit, bis die nächsten Fluttore geöffnet werden. Als Nam Ngum 1, das letzte der Kraftwerke an diesem Fluss vor seiner Mündung in den Mekong, vor wenigen Jahren massiv Wasser ablassen musste, standen einige Vororte von Vientiane tagelang unter Wasser.
Hochwasser update
Nun ist es auch offiziell: für Teile der Provinzen Khammouane und Savannakhet gibt es Hochwasserwarnungen. Auch die Mekong River Commission hat auf ihrer Website http://www.mrcmekong.org/ die angekündigten Wasserstände auf sattroten Hintergrund gesetzt. Es bedurfte keiner seherischen Fähigkeiten, um nach den Überflutungen in Mahasay (Khammouane) und entlang des Sebangfai zu schlussfolgern, dass die Wassermassen auch den Mekong erreichen würden. Nun ist es soweit und behördliche Eilmeldungen machen die Runde.
Aber auch die Lage in Katastrophengebiet Sanamsay (Attapeu) bleibt angespannt. Benötigt werden neben gut besetzten und versorgten Kochstellen auch Helfer für die zielgerichtete Verteilung der Hilfsgüter. Entsprechende Freiwillige sind auf dem Weg. Aber auch die Suche nach Vermissten ist noch nicht abgeschlossen.
Hochwasser in Laos
Überall werden Spenden gesammelt für die Opfer des Dammbruchs in Attapeu. Hilfslieferungen aus vielen Ländern treffen ein. Ein große Zahl Freiwilliger ist vor Ort. Den von der von Menschen gemachten Katastrophe betroffenen Bewohnern einer Reihe von Dörfern im Distrik Sanamsay wird geholfen. Doch die schweren Regenfälle der letzten Tage haben nicht nur den Satteldamm D brechen lassen. Überschwemmungen, Erdrutsche und Schlammlawinen werden aus vielen Teilen von Laos gemeldet. In der zentrallaotischen Provinz Khammouane sind schon mehr als 180 Dörfer betroffen. Dramatisch ist die Lage im Kreis Mahasay. Für den Sebangfai, einen Nebenfluss des Mekong in eben jener Gegen, ist Hochwasserwarnung gegeben. Zur Erinnerung: der Sebangfai ist der Fluß, der zusätzlich zu seinen natürlichen Quellen auch aus dem Wasserkraftwerk Nam Theun 2 gespeist wird. Wasser, das ursprünglich über den Fluss Nam Theun ein gutes Stück weiter nördlich in den Mekong floss.
Die Ereignisse sind sicher kaum vergleichbar. Der Dammbruch in Attopeu zerstörte in

kürzester Zeit alles, was den ins Tal tosenden Fluten im Weg war. Die Katastrophe kam ohne Vorwarnung und ließ den Betroffenen kaum Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. In den Überschwemmungsgebieten steigt das Wasser meist langsam. Doch wo sollen die Menschen hin, wenn alles ringsumher unter Wasser steht? Noch immer regnet es weiter und die Pegel der Flüsse steigen. Die Welle wälzt sich nach Süden. Die Mekong River Commission gibt für die südlaotische Stadt Pakse für die nächsten Tage Hochwasserwarnung. Dann geht es weiter nach Kambodscha.
Zur Dammkatastrophe in Attopeu
Staudämme werden gebaut, um Wasser am natürlichen Ablauf zu hindern. Ist der Damm weg, dann hält auch nichts mehr das Wasser. So geschehen im Distrikt Sanamsay der südlaotischen Provinz Attapeu. Eine halbe Milliarde Kubikmeter Wasser donnerte das Bolovenplateau hinab, zerstörte sieben Dörfer auf dem Weg ins Tal und weitere sechs auf dem weiteren Weg des Wassers. Mehr als 6.000 Menschen wurden obdachlos. Doch dieses Wort klingt eher harmlos, denn sie verloren nicht nur das Dach über dem Kopf, sondern all ihr Hab und Gut, ihr Vieh, ihre landwirtschaftlichen Geräte und nicht wenige von ihnen auch ihre Felder und Gärten. Sie verloren ihre Lebensgrundlage. Mehr als 20 Menschen verloren auch ihr Leben, über 100 wurden auch 3 Tage nach der Katastrophe noch immer vermisst.
Unmittelbar nachdem erste Meldungen über die Katastrophe in sozialen Netzwerken verbreitet wurden, setzte eine bisher nicht gekannte Welle der Unterstützung ein. Aus Laos wie aus der ganzen Welt kamen aus den weit verzweigten persönlichen Bekanntenkreisen sofort Hilfsangebote und Fragen, wohin Spenden überwiesen werden können. Privat organisierte Plattformen entstanden und Hilfskonvois machten sich auf den Weg ins Katastrophengebiet.
Nach dem ersten Schock und der ersten Hilfe in größter Not steht nun die Aufgabe, den Betroffenen schnellstmöglich die Rückkehr zu irgendwie halbwegs normalen Verhältnissen zu ermöglichen. Doch auch Fragen nach Verantwortung und Verantwortlichen werden laut. Auch solche nach Informationsflüssen. Denn als die Facebook-Einträge durch das Netz fluteten, die BBC und alle Thai-Fernsehsender Eilmeldungen verbreiteten, zeigten die laotischen Stationen unbeirrt ihr Programm. Fotos und Videos vom beschädigten Satteldamm D machten schon Stunden vor seinem Bruch die Runde. In einer ersten Verlautbarung der zuständigen Stellen heißt es, die Kraftwerksgesellschaft Xe Pian Xe Namnoy Power Company könne sich, nicht zuletzt laut Konzessionsvereinbarung, der Verantwortung nicht entziehen. Bleibt zu hoffen, dass es nicht bei dieser gewiss richtigen Feststellung bleibt, sondern der gesamte Vorgang so untersucht und ausgewertet wird, dass die richtigen Lehren gezogen werden.
Doch unabhängig davon: für Laos ist das Elend damit nicht vorbei. Für die kommenden Tage sind weitere schwere Niederschläge angekündigt. Schon jetzt hat der tropische Sturm Son Tinh von Oudomsay im Norden über Xieng Khouang, Bolikhamsay und Khammouane bis nach Sekon und Attapeu auch ohne spektakulären Dammbruch an vielen Orten für Überschwemmungen und Erdrutsche gesorgt. Straßen sind verschüttet oder abgerutscht, frisch bestellte Felder vernichtet. Wenigstens zwei Menschen kamen bisher ums Leben. An vielen Orten schauen nicht nur Experten auf die rasant steigenden Pegelstände der Flüsse. Weiteres Unheil ist zu erwarten.
Mehrwertsteuer für alle
Während der zweimal jährlich stattfindenden Tagungen der Nationalversammlung haben die Zeitungen meist Interessantes zu bieten. Heute war es ein Bericht der Vientiane Times über die Mehrwertsteuer, hier nach englischsprachigem Muster nur VAT genannt. Unterlagen bislang nur Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 400 Millionen Kip (rund 40.000 Euro) zur Abführung der Steuer verpflichtet, so sollen nach dem geänderten Gesetz alle registrierten Unternehmen die 10% VAT abführen. Ausgenommen davon sind von der Regierung bestimmte „strategische Güter“, auf deren Verkauf die Abgaben zeitweilig ausgesetzt werden kann. Der Bericht ist unter den laotischen Bedingungen in zweierlei Hinsicht interpretierbar. Die Behörden beklagen seit längerem, dass die Zahl der jährlich neu registrierten Firmen im Land, vorsichtig gesagt, überschaubar ist. Nicht zuletzt mit relativ hohen Kosten zu tun, die mit eine Registrierung verbunden sind. Die meint nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Aufwand für eine erkleckliche Zahl verschiedener Behördengänge. Viele kleine Geschäfte ziehen es deshalb vor, informell zu bleiben. Was nicht heißt, dass sie keine Steuer zahlen. Die wird von den örtlichen Behörden, in der Regel der Dorfverwaltung erhoben, in der Höhe festgelegt und eingezogen. Klarer Vorteil für alle Beteiligten: die Geschäftsleute zahlen einen nicht eben üppigen Betrag und die Abgabe bleibt weitgehend im Dorf. VAT für alle würde den Anreiz zur formellen Registrierung wohl eher weiter bremsen. Auf der anderen Seite erweckt der Bericht den Eindruck, mit VAT würden ausschließlich Firmen besteuert. Und da beginnt das weit größere Problem: auch nach dem laotischen Mehrwertsteuergesetz wird VAT vom letzten Kunden erhoben. Die Zeche zahlen also nicht die Firmen, sondern die Verbraucher. Da darf man durchaus gespannt sein, wie das komplizierte System von Erstattungen bei Transaktionen zwischen Firmen funktionieren wird.
Abschied von der Marktwirtschaft?
Artikel 13 der laotischen Verfassung definiert die Volkswirtschaft des Landes als „Marktwirtschaft sozialistischer Orientierung“. Nicht nur in BWL-Kursen wird gelehrt, dass sich in der Marktwirtschaft der Preis aus Angebot und Nachfrage bildet. Der hehren Theorie zufolge führt dabei Wettbewerb zu besseren Produkten und niedrigeren Preisen. Hatte der laotische Staat schon seit längerem für sich reklamiert, die Preise sogenannter strategischer Waren (z.B. von Kraftstoffen) zu regulieren, so geht die Mitteilung des Ministeriums für Industrie und Handel Nummer 1310 vom 25.Mai 2018 einen deutlichen Schritt weiter. Für eine Reihe von einfachen Gerichten, darunter die beliebten Suppen Pho und Khao Piak sowie der allgegenwärtige Fried Rice, wird ein Höchstpreis von 15.000 Kip festgesetzt. Der Richtpreis gilt für alle „allgemeinen Restaurants“, sowie Kantinen in Büros, Betrieben, Krankenhäusern, Schulen, Bildungseinrichtungen, sowie in Food Courts in Shopping Malls und an Essständen bei touristischen Sehenswürdigkeiten. Die Standardmengen der Zutaten werden als Anlage gleich mitgeliefert.
Was sich als begrüßenswerte Maßnahme vor allem für Menschen mit niedrigem Einkommen ausnimmt, kann sich aber auch in unerwartete Richtung bewegen, hat doch die staatliche Festlegung keinen Einfluss auf den Preis der Zutaten oder andere die Kalkulation bestimmende Faktoren. So mag die Garküche im Haus des Betreibers, bewirtschaftet ausschließlich von Familienmitgliedern, eine andere Kostenstruktur haben als ein kleines Restaurant mit festen Angestellten in einem Mietobjekt, noch abgesehen von weiteren Begleitumständen wie etwa einer Klimaanlage oder einer modernen Toilette. Sicher kann man auch spekulieren, dass die vielleicht zur Hilfe für Personen mit kleinem Einkommen gedachte Aktion womöglich auch dazu beiträgt, die Einkommen von Angestellten im Restaurantbereich klein zu halten. Man darf auf alle Fälle gespannt sein, ob das behördliche Verdikt, das vom Tage einer Unterzeichnung in Kraft ist, Wirkungen auf dem Suppenmarkt zeitigt.
Das Kraftfahrzeugs-Dilemma
Der laotische Premierminister Thongloun Sisoulith hatte wahrlich unerhörtes in die Wege geleitet: er sagte Sparsamkeit und Bescheidenheit an für seine Regierung und nahm den führenden Vertretern seines Landes die ach so bedeutsamen Zeugnisse ihrer Bedeutsamkeit. Es ging um die Luxuskarossen deutscher Nobelmarken – BMW und Mercedes. Öffentlichkeitswirksam wurden die dunklen Limousinen versteigert, der Erlös von einigen 100.000 Euro dem konstant klammen Staatssäckel zugeführt. Der Zuspruch des kleinen Mannes zu der populistischen Aktion war gewaltig. Neulich stand dann ein Artikel in der englischsprachigen Vientiane Times (VT 30.4.18) der sich erneut dem Thema widmete. Und plötzlich weitere Fakten nachschob. Der Autor machte nämlich publik, dass nur Fahrzeuge, die den hohen Herrschaften in Verbindung mit ihrem derzeitigen Posten zur Verfügung gestellt wurden, von der Sparmaßnahme betroffen sind. Dabei teilte er dann mit, dass einige Personen in hohen Positionen im Laufe der Zeit einen ganzen Fuhrpark zusammenbekamen, der keineswegs nur von den Funktionsträgern, sondern oft von Mitgliedern der hierzulande meist vielköpfigen Familien genutzt wird. In Bewegung gehalten nicht selten mit Hilfe staatlicher Benzinkontingente und staatlicher Budgets für Reparaturen. Es folgte ein geradezu umstürzlerischer Vorschlag: bei Versetzungen auf neuen Positionen sollte keine neues Fahrzeug bereitgestellt werden, bevor nicht das alte zurückgegeben wurde.
Doch der Drang nach den prestigeträchtigen Kraftfahrzeugen weiß auch andere Wege zur Erfüllung dieses Grundbedürfnisses gehobener Funktionäre. Zuvor nie dagewesene Kontrollen brachten zutage, dass in Laos mehr als 11.000 Kraftfahrzeuge, vom Moped bis zum Luxusschlitten, illegal betrieben werden, das heißt, schwarz importiert ohne die fälligen Steuern und Abgaben zu entrichten. Der Schaden für den Staatshaushalt beläuft sich auf mehrere Millionen Euro. Jüngste Berichte aus der Provinz Bolikhamsay (VT 15.5.18) beschreiben, wie schwer es ist, die betreffenden Fahrzeuge zu legalisieren und die Abgaben im Nachgang einzutreiben. Nicht zuletzt, weil es sich bei den Nutzern häufig um hochrangige Angestellte der Sicherheitskräfte handelt, die eine dienstliche Nutzung der Auto vorschieben. Wie sie zu den oft noblen Kutschen gekommen sind, beschrieb schon vor längerer Zeit eine Gebrauchtwagenhändlerin aus Savannakhet. Der Import von Gebrauchtwagen war schon verboten und der Grenzposten in Bolikhamsay landesweit dafür bekannt, diese Bestimmung kreativ auszulegen. Als eine Lieferung von zwei Toyota Sienna, dem dicksten Schiff des japanischen Herstellers speziell für den amerikanischen Markt, und drei Mercedes-SUVs der G-Klasse ankamen, ging ein Benz direkt an die Zollverwaltung. Man nennt das wohl Transaktionskosten.
Mehr Geld
In Laos liebt man symbolische Daten. Und so trat auch pünktlich zum 1. Mai der neue Mindestlohn in Kraft. Die Vertreter der Wirtschaft hatten eine ausreichende Vorwarnzeit, die Rede war von bis zu zwei Jahren, gefordert, um sich auf die veränderten Gegebenheiten einstellen zu können, doch blieben letztlich keine 14 Tage. Ab Mai sollen sie rund 20% mehr im Monat für unqualifizierte Arbeit löhnen, 1,1 Millionen Kip (etwa 109 Euro) statt 900.000 (89,20 EUR). Für Regierung und Gewerkschaft geht es unter anderem darum, der Abwanderung von wenig qualifizierten Arbeitskräften ins benachbarte Thailand gegenzusteuern. Dort beträgt der Mindestlohn etwa 7,90 EUR – pro Tag. Im Monat kommt man da auf knapp 200 Euro. Der Unterschied bleibt auch jetzt nicht unbeträchtlich. Hinzu kommt, dass auch seit der vorherigen Anhebung des Mindestlohns im Jahr 2015 noch längst nicht alle Arbeitgeber sich auch tatsächlich daran halten. Grund genug, dass Arbeitsminister Khampheng Saysompheng nun eine harsche Warnung aussprach, nach der bei Zahlung zu niedriger Löhne mit Konsequenzen bis hin zum Entzug der Geschäftslizenz gedroht wird.
Unternehmer wiesen wiederholt darauf hin, dass es einen direkten Bezug zur Produktivität geben sollte. Und die ist in vielen Zweigen der laotischen Wirtschaft gering. Sie äußerten ebenfalls die Sorge, dass von der Regierung so stark gewünschte Auslandsinvestitionen bei steigenden Lohnkosten ausbleiben könnten. Das dürfte jedoch weitgehend unbegründet sein, da ausländische Investoren in der Regel den Mangel an ausgebildeten Fachkräften kritisieren, die weit über dem Mindestlohn bezahlt werden.
Wie wichtig die Erhöhung des Mindestlohns ist, machte die Regierung selbst nur wenige Tage nach dem neuen Erlass deutlich: die Preise der staatlichen Busgesellsschaft wurden um mehr als 20% angehoben und auch der von der Regierung festgelegte Höchstpreis für Kraftstoffe steigt wieder kräftig.
Khaenspiel zum immateriellen Kulturerbe erklärt
Keine Frage, die Musik klingt exotisch. Das Instrument ist es auch. Zwei Reihen von je acht unterschiedlich langen Bambusrohren verbunden mit einem hölzernen Mundstück, die sowohl beim Ausstoßen wie beim Ansaugen der Luft Töne erzeugen, bilden die instrumentale Grundlage der laotischen Volksmusik. Begleitet von Trommeln oder auch Saiteninstrumenten können die verschiedenen Ausführungen bis zu Orchestergröße kombiniert werden.

Virtuosen vollführen zu ihrem Spiel akrobatische Kunststückchen wie sie der Woodstock-Generation wohl überwiegend von Jimi Hendrix und Co. bekannt sind. Da ist Rhythmus, da ist Stimmung. Und nun gehören Instrument und Spielkunst zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Das immaterielle Kulturerbe (englisch intangible cultural heritage), so doziert Wikipedia, umfasst (nach Definition der UNESCO-Konvention) „Bräuche, Darstellungen, Ausdrucksformen, Wissen und Fertigkeiten – sowie die dazu gehörigen Instrumente, Objekte, Artefakte und kulturellen Räume […], die Gemeinschaften, Gruppen und gegebenenfalls Einzelpersonen als Bestandteil ihres Kulturerbes ansehen.“ Laos freut sich über die offizielle Urkunde, die Vize-Premier Sonexay Siphandone in Paris aus den Händen von UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay entgegennahm. Damit wird eine alte Tradition anerkannt, die auch in Laos einen schweren Stand hat gegen die Klänge der Youtube-Generation. Verschiedene Initiativen bemühen sich um den Erhalt der laotischen Tradition, sei es durch jährliche Wettbewerbe der besten Khaenspieler des Landes oder durch Einführung des Instruments in den Schulunterricht.
Flughafen Attapeu verlassen
Selbst das Visit LaosYear 2018 konnte nicht daran ändern: der Flughafen Attapeu bleibt geschlossen. Als Grund gab Lao Airlines, die einzige Fluggesellschaft, die im Jahr 2016 Attapeu anflog, ein zu geringes Passagieraufkommen an. Gebaut worden war der gar als Internationaler Flughafen gedachte Landeplatz für Maschinen bis zu 100 Sitzplätzen (ATR-72 oder Fokker) in den Jahren 2013 bis 2015 dank eines zinsfreien Kredits der vietnamesischen Firma HAGL in Höhe von 36,1 Millionen Dollar. Folgt man Gerüchten, so ging es damals in erster Linie darum, dem Investor, der größere Plantagen in der laotischen Südprovinz angelegt hatte und auch in die Verarbeitung wie in den Tourismus investieren wollte, beste Bedingungen zu schaffen. Nicht zuletzt wollte Doan Nguyen Duc, der extravagante Chef des vietnamesischen Konglomerats, den ihm gehörenden ersten Privatflieger Vietnams ausführen. Allerdings nahm die wirtschaftliche Entwicklung der Hoang Anh Gia Lai Joint Stock Company (HAGL) einen kräftigen Abschwung. War zunächst von Verstrickungen in Landgrabbing die Rede kamen akute wirtschaftliche Probleme der Firma hinzu, was schließlich dazu führte, dass die meisten der Plantagen den Besitzer wechselten. Zurück bleibt ein Flughafen um Rande von Attapeu, der wohl auch in den kommenden Jahren nur ein paar mit der Instandhaltung beschäftigte Angestellte und grasende Rinder zu sehen bekommt.
Chinesische Firma baut in Vientiane ….
…na was wohl? Ein Shopping-Center! Auf dem Gelände des einstigen Abendmarktes (Talat Laeng) im Vientianer Stadtteil Nong Duan bauen die chinesischen Firmen Wen Hua und Zhongtuo Guangfu einen neuen Handelskomplex. Errichtet wird das aus drei Gebäuden bestehende Zentrum auf historischem Grund, befand sich doch hier einer der ältesten traditionellen Märkte der laotischen Hauptstadt. In den 1980-er Jahren brannte der Markt weitgehend ab. Im Jahr 1994, nachdem sich viele neu zugereiste chinesische Händler in diesem Gebiet angesiedelt hatten, errichtete die Kunming Investment Company den derzeit wenig repräsentativen und nur noch teilweise genutzte Rundbau.
Das Vorhaben startet zu einem Zeitpunkt, zu dem die Zahl von Shopping-Centers in Vientiane geradezu sprunghaft ansteigen soll. Neben den bereits in Betrieb befindlichen, doch keineswegs ausgebuchten großen Markthallen Vientiane Center und ITECC Shopping Mall befinden sich weitere Handelskomplexe in unterschiedlichen Phasen des Baus, das größte davon das World Trade Center am Kou Vieng in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vientiane Center. Aber auch der That Luang Square oder The Walking Village am Mekong machen keinesfalls einen übermäßig geschäftigen Eindruck. Es bleibt das Geheimnis der Projektbetreiber, wo die vielen Verkäufer und, mehr noch, wo letztlich die zahlungskräftige Kundschaft herkommen sollen.
Kompensation bei Entwicklungsprojekten wird neu geregelt
(VT, MS) Die laotische Nationalversammlung bereitet ein neues Gesetz vor, nach dem Personen, deren Grund und Boden für Entwicklungsprojekte beansprucht wird, künftig besser und schneller entschädigt werden sollen. Der Gesetzentwurf, der im Dezember im Kabinett diskutiert worden war, soll im April von der Nationalversammlung beraten werden. Demnach wird festgeschrieben, dass die Betroffenen bessere Lebensbedingungen erhalten sollen als zuvor. Das schließt ein, dass ihnen am neuen Wohnort eine Beschäftigung mit permanentem Einkommen garantiert werden soll. Alles Kosten für die Beschaffung eines neuen Grundstücks, des Baus neuer Wohngebäude sowie die Schaffung der notwendigen Infrastruktur sollen zu Lasten der Projektentwickler gehen. Der laotische Staat wird für die notwendige berufliche Qualifizierung der Umsiedler zuständig sein. Zudem wird das neue Gesetz auch die Zeiträume zur Zahlung der Kompensationsleistungen regeln. Bisher kommt es immer wieder vor, dass Kompensation erst mehrere Jahre nach Projektabschluss gezahlt wird, während Grundstücks- und Baupreise inzwischen kräftig gestiegen waren. Dadurch wurden von Projekten Betroffene immer wieder übervorteilt. Auch beim Top-Prestigeprojekt der laotsischen Regierung, die Eisenbahnstrecke von der chinesischen Grenze bis zur Hauptstadt Vientiane, an der schon an vielen Stellen gebaut wird, sind die Kompensationszahlungen noch längst nicht abgeschlossen.
Es war einmal …
Als ich 1982 zum ersten Mal nach Laos kam, gab es an einem kleinen Teich inmitten der ruhigen Hauptstadt Vientiane einen Kindergarten mit einem Verkehrspark gespickt mit Verkehrszeichen, Ampelsimulationen und markierten Fahrbahnen. Die Fünf- und Sechjährigen bewegten wie hausgemacht aussehende Tretautos aus Blech durch das winzige Straßengewirr, immer bedacht, den Hinweisen der sie beobachtenden Erwachsenen zu folgen. Richtige Autos gab es damals wenige, Verkehrsampeln waren rar und an Fahrbahnmarkierungen nicht zu denken.
Heute leistet sich Vientiane mehrmals täglich Staus beachtlicher Ausmaße, stehen solarbetriebene Ampeln an vielen wichtige Kreuzungen, lassen frisch aufgetragene Fahrbahnmarkierungen den Anschein international gebräuchlicher Verkehrsabläufe vermuten. Wenn da nicht die englischsprachige Vientiane Times zielstrebig titeln würde: Die meisten Jugendlichen verstehen die Verkehrsregeln nicht: Polizei. Das Blatt liefert auch die Zahlen dazu. An 70% aller Verkehrsunfälle sind Jugendliche beteiligt. Speziell die Altersgruppe zwischen 15 und 20 Jahren zeichne sich durch Unkenntnis der Verkehrsregeln aus.
Dem will die Verkehrspolizei nun gemeinsam mit dem Zentralkomitee des Jugendverbandes begegnen. Gemeinsam wollen sie einen Informationsstand einrichten, an dem Polizisten Informationen über die Verkehrsregeln bereithalten.
Ganz nebenbei: Kindergärten mit Verkehrsparks habe ich schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. Und auch im Programm der Grundschule kommt Verkehrserziehung bislang nicht vor. Dabei muss ich dann auch daran denken, welche Angst ich als jugendlicher Fahrradfahrer ausstand, dass der Dorfpolizist mir wegen eines defekten Rücklichts einen Großteil meines Taschengelden abknöpfen würde. Auch das Fahren in der Fußgängerzone war 5 Mark teuer. Informationen hielt es allerdings auch parat: Sonntag früh morgens zur Verkehsteilnehmerschulung im Amt. Ich habe lieber mein Rücklicht repariert. Und mein Fahrrad durch die Fußgängerzone geschoben habe ich auch.
Neues aus Attopeu
Vorab: Die Provinz Attopeu hat einen neuen Gouverneur (vgl. Unerhört weiter unten). Nun kommt neuer Schwung in die Ermittlungen zur Herkunft des illegalen tropischen Holzes, das auf 27 Lastwagen außer Landes gebracht werden sollte. Die Firma, die den Transport in Auftrag gegeben hatte, weiß natürlich nichts von der illegalen Zuladung, die unter einer Schicht legaler Exportgüter auf den LKW geladen war. Inzwischen wurden die für die Ladekontrolle zuständigen staatlichen Mitarbeiter von Dienst suspendiert und sind Ziel weiterer Ermittlungen. Bis die tatsächlichen Hintermänner gefunden sind, wird also noch etwas Zeit vergehen.
Umfassende strategische Partnerschaft
So ist das Verhältnis zwischen der Volksrepublik China und der Demokratischen Volksrepublik Laos definiert. Zum Unterschied zu den allseitigen Sonderbeziehungen, wie sie zwischen Laos und der Sozialistischen Republik Vietnam herrschen sollen. Staats- und Parteichef Xi Jinping hat die Partnerschaft bei seinem Besuch auf eine neuen Stufe gehoben. Nicht nur, was den Umfang chinesischer Unterstützung angeht. Die hat es in sich. Chinesen werden weiter munter in Laos investieren. Schon jetzt gibt es über 800 chinesische Investitionsvorhaben mit einem Gesamtwert von mehr als 9 Milliarden Euro.

Auch die staatliche Hilfe wird weiter angekurbelt. 517 Millionen Euro sind für die nächsten 3 Jahre zugesagt, was China mit Abstand auf Platz 1 unter den bilateralen Gebern für das zu den ärmsten Ländern der Erde zählende Laos macht. Flaggschiff dabei das neue Mahosot Krankenhaus, ein 8-stöckiger Bau mit 600 Betten, der allein 77,5 Millionen Euro kostet. China investiert in den Bau einer Autobahn, die entlang der im Bau befindlichen Eisenbahntrasse aus der laotischen Hauptstadt bis in die südchinesische Provinz Yunnan führen wird. Der Abschnitt Vientiane-Vang Vieng wird nun in Angriff genommen.
Aber auch die Vertiefung der Beziehungen zwischen der Laotischen Revolutionären Volkspartei, seit 1975 in Laos an der Macht, und der seit 1949 regierenden KP Chians wurde vereinbart. Langfristig dürfte auch die rasch weiter wachsende Zahl laotischer Studenten an chinesischen Universitäten Wirkung zeigen.
Lange Schatten
Am Montag beginnt Chinas Präsident Xi Jinping seinen offiziellen Staatsbesuch in Laos. Die laotische Führung ist stolz, dass das zweite ausländische Reiseziel des chinesischen Präsidenten nach seiner Wiederwahl, nach der Teilnahme am APEC-Gipfel in Da Nang (Vietnam), Laos ist. Die Zeitungen sind voll von großmundigen Artikeln, die die allseitige Zusammenarbeit zwischen beiden Volksrepubliken huldigen und für die „umfassende startegische Partnerschaft“ nahezu unbeschränktes Zukunftspotential sehen. Ob Heuschreckenplage im Norden oder das Visit Laos Year 2018, China unterstützt den kleinen Nachbarn. Nicht zu vergessen die 7 Staudämme, die aus dem Nam Ou, mit 448 Kilometern der längste Nebenfluss des Mekong in Laos, eine simple Kraftwerkskaskade machen, oder die mehr als 5 Milliarden Euro teure Eisenbahnlinie von der chinesischen Grenze bis in die Hauptstadt Vientiane. Ob Spielkasinos oder Bananenplantagen, Hochhäuser oder überdimensionierte Einkaufszentren, auf chinesische Spuren trifft man in Laos heute überall. Nun will sich Xi Jinpeng persönlich ein Bild davon machen. Damit er dies möglichst ungestört tun kann, bleiben für die Zeit seines Besuchs die Schulen in der Vientianer Innenstadt geschlossen.
Bleibt daheim
(VT, MS) Premierminister Thongloun Sisoulith hat auf der monatlichen Regierungsklausur seinen Ministern ans Herz gelegt, in den letzten zwei Monaten des Jahres auf „unnötige Auslandsreisen“ zu verzichten, damit sie die Regierungsgeschäfte zum Erreichen der Entwicklungszielen besser überwachen können. Vor allem die Haushaltseinnahmen geben erneut Grund zur Sorge, da nach den vorgelegten Voraussagen das Planziel von knapp 24 Trillionen Kip (etwa 2,4 Mrd. Euro) um 2% verfehlt werden wird. Auch die Vorhersagen des Wirtschaftswachstums bleiben mit 6,8% unter dem Ziel von 7%. Um die Wirtschaft anzukurbeln, sollen Investitionen erleichtert und speziell die Mega-Projekte wie der Bau der 6,5-Mrd.-Euro-Eisenbahnstrecke von der chinesischen Grenze nach Vientiane unterstützt werden.
Korruptions-Intoleranz
(VT, PS, MS) Thongloun Sisoulith (71) spricht vor der Nationalversammlung. Er spricht über Straßen, die gebaut wurden unter dem Motto „Low profile, high profit“. Viermal so viel wie üblich hätten Baufirmen pro Kilometer in Rechnung gestellt. Am schlimmsten, so sagt er, seien die kompletten Schwarzbauten, wenn Firmen lokalen Behörden entgegenkommen und gleich alles selbst übernehmen: Bauprojektierung, Bauausführung, Baufinanzierung. Dann, so der Premier, sei die Qualität trotz überhöhter Kosten miserabel. Als Abgeordnete wissen wollen, wer denn davon profitiere, sinkt die Auskunftsfreudigkeit des Premierministers. Kaum zu glauben, dass sich nicht feststellen lässt, wer eine kilometerlange Straße gebaut hat und welche Behörde den Auftrag dazu gab. Doch in Laos, so steht es schon im Kulturschock, steht direkte Kritik in keinem guten Ruf, droht doch dem oder der Kritisierten Gesichtsverlust. Also verdammt man Projekte, bemüht die richtungweisenden Beschlüsse, die verabschiedeten Gesetze und endet so bei der konsequenten Korruptionsbekämpfung schon seit der Zeit der vier Durchbrüche. Das war die Quintessenz des 9. Parteitags der Laotischen Revolutionären Volkspartei, der auch eine Umorientierung der Verwaltung zu mehr Effizienz und ohne persönliche Vorteilnahme anmahnte. Das war 2011. Jetzt sagt Premierminister Thongloun, man müsse intolerant sein, damit die Korruption nicht noch chronischer würde. Im Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency Internatinal nimmt Laos den 132. Platz ein (von 176 Ländern), gemeinsam mit Honduras und Sierra Leone, immerhin noch vor den Nachbarn Myanmar (136) und Kambodscha (156).
Eins Komma Drei Trillionen …
(VT, MS) 1,3 Trillionen Kip, so berichtete Frau Viengthong Siphandone, Vorsitzenden der staatlichen Prüfungsorganisation, dem laotischen Parlament, flossen in nicht von der Nationalversammlung genehmigte Projekte. Trillion ist eine Zahl mit 12 Nullen. Zwar geht es „nur“ um laotische Kip, doch auch 144 Millionen Euro sind eine Menge Geld in einem land, dessen weniger als 7 Millionen Einwohner im Jahr knapp 2000 Euro pro Kopf erwirtschaften. Der Bericht bezieht sich auf das Finanzjahr 2015/16 und fand insgesamt 118 Projekte, die nicht genehmigt waren oder nicht den Regeln entsprechend ausgeführt wurden. Auf der Liste der Missetaten stehen Vergaben ohne Ausschreibung, überteuerte Projekte bei noch dazu niederer Qualität der Ausführung oder Zahlungen ganz ohne erbrachte Leistung ganz weit oben. Aber auch nicht ordnungsgemäß an den Staatshaushalt abgeführte Einnahmen von Ministerien und örtlichen Behörden schlagen mit 689 Milliarden Kip (77 Millionen Euro) zu Buche. Kein Wunder, dass inzwischen in der Nationalversammlung eine Diskussion zum Thema effektives Budgetmanagement stattfand. Inzwischen legte die englischsprachige Vientiane Times noch einmal nach und schrieb, dass 62 der 118 beanstandeten Projekte in der Provinz Attapeu gefunden wurden. Das zieht den direkten Faden zur Meldung „Unerhört“ ein Stück weiter unten auf dieser Seite.
Laos kürzt Bildungshaushalt
(VT, MS) Die Lage des laotischen Staatshaushalts beschäftigt auch die diesjährige Herbstsitzung der Nationalversammlung. Steigende Staatsverschuldung und chronische Mindereinnahmen geben dabei den Hintergrund für eine Kürzung der Haushalte für Bildung und Gesundheit, wofür die Regierung gar gegen Gesetze verstößt. So legt das Bildungsgesetz fest, dass 18% der Ausgaben des Staatshaushalts für Bildung bereitgestellt werden sollen. Vize-Finanzminister Atsaphanthong Siphandone berichtete der Nationalversammlung nun auf Anfrage, dass die Bildung in diesem Jahr nur 13,3% der Staatsausgaben erhält. Da der Gesamthaushalt zudem deutlich unter dem Planansatz bleibt, fallen die Zusagen für die Bildung deutlich geringer aus als vorgesehen. Da werden auch die kreativen Rechenkunststücke der Finanzexperten nicht helfen, die bei verschiedenen Fachministerien noch bildungsrelevante Ausgaben ausmachten. Der laotischen Regierung war von verschiedenen Seiten wiederholt nahegelegt worden, die Ausgaben in Bildung und Gesundheitsfürsorge deutlich zu erhöhen, um das erklärte Ziel der Regierung, im Jahr 2020 die Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder der Erde zu verlassen, auch erfüllen zu können. Die Kriterien dafür umfassen neben der Einkommensentwicklung auch Indikatoren auf dem Gebiet der Entwicklung menschlicher Ressourcen. Schon bei der Abrechnung der Millenniums-Entwicklungsziele hatte Laos vor allem bei Bildung und Gesundheit Defizite einräumen müssen.
Erfolg gegen deutsche Autos in den USA

(MS) Noch nicht so lange her, da versprach US-Präsident Trump: „The Germans are bad, very bad… Look at the millions of cars they sell in the US. We will stop this.“ Nun ließ der mächtige Mann seinen Worten wohl Taten folgen und sperrte einen der ungeliebten BMW aus. Es handelt sich um den Dienstwagen von Rena Bitter, US-Botschafterin in Laos. Nach Lage der Dinge wurde das Fahrzeug, wie auch alle anderen X-Serien von BMW ab X-3, im Werk Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina gefertigt.
Unerhört
(MS, VT) Schon die Überschrift verheißt nichts gutes: „Der illegale Holzhandel stellt Dr. Nams Fähigkeit auf die Probe, Gesetze durchzusetzen“. Dr. Nam heißt mit Familiennamen Vignaket und nicht nur der Sohn des Altrevolutionärs Samane Vignaket, sondern auch ehemaliger Minister für Industrie und Handel. Inzwischen bekleidet er den Posten des Provinzgouverneurs von Attapeu und just dort wurde im Juni eine Kolonne von 27 Lastwagen festgesetzt, auf denen unter normaler Ladung versteckt illegales Edelholz das Land verlassen sollte. Zwar versprach Dr. Nam eine genaue Untersuchung des Vorfalls, doch lassen nach Meinung der Vientiane Times vom 16.September die Ergebnisse schon sehr lange auf sich warten. Dass ein hochrangiger Regierungsvertreter unter voller Nennung des Namens öffentlich kritisiert wird, gehört bislang eher weniger zur journalistischen Praxis von Laos. Nun wirft das Blatt dem Gouverneur Untätigkeit wenn nicht gar Verschleppung der Ermittlungen vor.
Spannungsfeld
(MS) Die Leutstofflampe beginnt zu flackern. Der Motor der Klimaanlage ändert sein Arbeitsgeräusch von einem gutmütigen Summen zu einem gequälten Brummton. Die stromsparenden LED-Leuchten senden unergründliche Morsesignale. Selbst der Standvetilator, der im Moment die Klimaanlage erstezen soll, zeigt Wirkung indem er seine Drehzahl mehr als halbiert. Der Hausbesitzer greift zum Messgerät und notiert die Spannung der drei Phasen: R=203 Volt, S=167 Volt, T=203 Volt. Dass es auch anders geht, bewies die Messung von Tag davor: R=160 V, S=212 V, T=217 V. Geht es noch ein wenig abwärts, wird auch die Wasserpumpe den Dienst quittieren. Die steht neben dem 1.200-Liter-Tank eigentlich nur, weil der Druck des öffentlichen Trinkwassernetzes nicht ausreicht. Nun tropft auch der Strom nur noch dröge durch die Leitung. Schon mehr als drei Wochen lang. Beim Nachbarn, wo offenbar niemand die Klimaanlage sofort ausschaltete, wenn das Brummen zu stark wurde, sind schon zwei Geräte kaputt. Anrufe bei der lokalen Service-Stelle der staatlichen Energiegesellschaft EdL ließen ein Team von Monteuren anrücken. Die zückten gleichfalls ein Messgerät und stellten fest: Spannungsabfall. Gut zu wissen, nun amtlich verbrieft. Nur tun könnten sie nichts. Sei ja nichts kaputt. Vielleicht sei der Trafo den Anforderungen nicht gewachsen. Am besten, so die Empfehlung, alle betroffenen Anwohner schrieben einen Brief an EdL mit Bitte um Überprüfung der Angemessenheit des vorhandenen Transformators, gestempelt und gesiegelt vom Dorfältesten. Dann könnte EdL eoventuell einen Austausch des Trafos gegen einen leistungsstärkeren in Erwägung ziehen.
Da kommt Hoffnung auf. Also ward ein Papier aufgesetzt, die Liste der Anwohner aufgestellt, der Dorfälteste in Bewegung gesetzt und schließlich das Schreiben zu EdL gefahren. Adressiert an: Herrn Generaldirektor von EdL. In der EdL-Zentrale für die Hauptstadt Vientiane angekommen, dann der freundliche Hinweis. Dieser Adressat sei hier nicht zu finden, sondern man müsse sich direkt in die Generaldirektion am anderen Ende der Stadt begeben. Schließlich dort angelangt, warf eine Dame im Eingangsbüro einen Blick auf das Schreiben und beschied, so gehe es nicht. Hilfsbereit gab sie ein korrekt abgefasstes Muster zur Einsicht. Die Adresse muss lauten: Sehr geehrten Herrn Generaldirektor des Staatsunternehmens EdL.
Die Spannung steigt, wenn auch nicht im Netz des Stromversorgers. Man darf gespannt sein auf die Fortsetzung.
Deutscher Botschafter bei Freundschaftsgesellschaft

(MS) Am Freitagabend traf man sich im Loung Loth Restaurant. Und sprach überwiegend deutsch. Kein Wunder, denn die Laotisch-Deutsche Freundschaftsgesellschaft unter ihrem Präsidenten Som-Ock Kingsada hatte eingeladen, um Herr Peter Lutkenherm und Gattin in Laos zu begrüßen. Nach dem traditionellen Sou Khouan wurde zum Essen geladen. Ein paar Tische mussten weichen, damit genug Platz für Lam Vong und Pas Salop wurde. Als Vilay schließlich nach Meisterung kleinerer technischer Probleme die Gitarre zum klingen bringen konnte, begeisterte er mit „Über sieben Brücken musst du gehn“. Beim geselligen Beisammensein trafen sich viele ehemalige Lehrlinge und Studenten aus dem Gebiet zwischen Ahlbeck und Zittau. Herzlich willkommen und viel Erfolg, Herr Botschafter.
Erste Bilanz der Taifunschäden
(MS, VT) Andernorts ist man schneller mit den Meldungen über Unwetterschäden. Inzwischen liegt aber auch in Laos ein erster Bericht vor über die Schäden der Taifunbilanz 2017: 10 Menschen kamen ums Leben, 255.000 Bewohner des Landes erlitten materielle Schäden. Diese werden auf insgesamt 55,5 Milliarden Kip (etwa 5,5 Millionen Euro) beziffert. Besonders Straßen, Brücken und Bewässerungskanäle sind in Mitleidenschaft gezogen. In einigen gegenden wurden große Teile der Reisfelder vernichtet.
Neuer deutscher Botschafter in Laos
(VT, MS) Am 5. September überreichte Peter Lutkenherm sein Beglaubigungsschreiben an Präsident Bounnhang Vorachit und ist somit Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Demokratischen Volksrepublik Laos. (Foto: Vientiane Times)
Wer nicht hören will, fällt tief
(MS, KPL) Ein LKW-Fahrer schlug die Warnungen der Einheimischen über den Zustand einer Brücke in Tamaleui (Provinz Attapeu) in den Wind und hat nun den Salat: Nicht nur wird die Bergung des Lastwagens kostspielig, sondern die Nutzung der Brücke auf längere Zeit ausgesetzt – für alle.
Heftige Regenzeit
(MS) Fast eine Woche Dauerregen ließ in vielen Teilen von Laos kleinere Flüsse außer Rand und Band geraten. Zwar bleibt der Mekong überall noch weit entfernt von gefährlichen Pegeln, doch an vielen Zuflüssen ist die Situation angespannt. Hatte zuerst Taifun Sonca vor allem in den Südprovinzen für anhaltenden Regen gesorgt, ließ ein ausgedehntes Tiefgruckgebiet nun die Himmelsschleusen über Nordlaos aufgehen. Am schwersten betroffen ist derzeit die Provinz Oudomsay, wo Flüsse über die Ufer traten und durch Erdrutsche Straßen unpassierbar wurden. Über soziale Medien berichten Betroffene fortlaufend über die Situation. Auch die Arbeiten an der Eisenbahnlinie Boten-Vientiane sind in Mitleidenschaft gezogen, da der Materialnachschub stellenweise unterbrochen ist und aufgeweichter Boden die Gefahr von Erdrutschen an vielen Baustellen erhöht.
Bei diesem Wetter bleibt man besser zu Hause und liest ein Buch.
Run auf Universität hält an
(MS, KPL) 18.000 Bewerber, das sind rund ein Drittel aller Abiturienten des Landes, stellten sich in diesem Jahr den Aufnahmeprüfungen der National University of Laos (NUoL). Zwar hat das Bildungsministerium die Zahl der Immatrikulationen noch nicht endgültig festgelegt, doch können maximal 7.000 Bewerber auf eine Zulassung zu Laos größter und renommiertester Uni hoffen. In diesem Jahr stehen zudem zwei neue Fakultäten zur Wahl: Wasserressourcen und Sport. Trotz der Festlegungen der laotischen Führung, dass 60% aller Abiturienten nach Schulabschluss eine Berufsausbildung aufnehmen sollen, bleibt der Drang zum Studium ungebremst. Auch für die bei NUoL Abgelehnten ist der Weg zu höherer Bildung noch nicht verbaut, denn die Aufnahmeprüfungen zu den vier anderen staatlichen Universitäten des Landes, die Medizinische Universität Vientiane, die Souphanouvong Universotät Luang Prabang sowie die Universitäten in Savannakhet und Pakse finden erst später statt. Danach bleibt immer noch die Hoffnung auf einen Platz an einem der vielen staatlichen wie privaten Colleges. Laut Bericht des Bildungsministeriums blieben auch im Vorjahr fast 20% der rund 17.000 neuen Lehrstellen unbesetzt.
China bohrt sich schneller als geplant voran
(MS, KPL) Die chinesischen Bautrupps der Eisenbahn durch Nordlaos legen gutes Tempo vor. Medienberichten zufolge sind bereits 130 Kilometer von 417 KIlometern Strecke gebaut. Der härteste Brocken jedoch sind die Tunnel, von denen 75 gebaut werden müssen. Derzeit wird gleichzeitig an 49 von insgesamt 75 Tunneln im gebirgigen Norden von Laos gearbeitet. Dabei haben die Tunnelbohrer bislang 5,8 km der gesamten Tunnellänge von knapp 198 Kilometern geschafft (Fotos u.a. hier) Der längste Tunnel wird auf seinen 9,5 Kilometern auch die laotisch-chinesische Grenze unterqueren. Ebenfalls sehr aufwändig sind die 167 zu errichtenden Brücken, deren letzte den Mekong unweit der laotischen Hauptstadt Vientiane Richtung Thailand überqueren wird. Das zu 70% durch China finanzierte Mammutvorhaben soll ab 2021 Pesonen und Güter zwischen China und Laos transportieren. Der Anschluss nach Thailand wird dann noch nicht fertig sein, da die erste Strecke, überhaupt nur dank Sonderregelungen der Militärregierung möglich, die flugs eine Reihe von Gesetzen aussetzte, nur von Bangkok bis Korat führen wird. Wann die „Lücke“ Korat-Nongkhai geschlossen wird, steht noch nicht fest.
Vientiane Road Fund sorgt für Aufregung
(MS, Lao media) Schon einmal wurde der Vorschlag für einen speziellen Fonds zum Erhalt und Ausbau der Straßen der laotischen Hauptstadt Vientiane vom Stadtparlament zur Überarbeitung zurückgewiesen. Nun soll der verbesserte Vorstoß Realität werden. Kaum sind die Eckzahlen bekannt, regt sich Unmut. Ab Januar 2018 will die Stadtverwaltung über die technischen Inspektionen, die für alle Fahrzeuge mindestens einmal pro Jahr fällig sind, Geld einen Straßenfonds einziehen. Für Fahrzeuge unter 3 Liter Hubraum werden dann 500.000 Kip (rund 50 Euro) pro Jahr fällig, für die beliebten Pick-ups und SUVs mit mehr als 3000 Kubik 800.000 Kip, fast neunmal so viel wie bisher. Im Juni des Jahres waren fast 850.000 Kraftfahrzeuge in der laotischen Hauptstadt zugelassen, davon 565.000 Motorräder, für die nach der neuen Regel 50.000 Kip zu Buche schlagen.
Doch nicht nur die Höhe der Abgabe sorgt für Diskussionsstoff, sondern auch die geplante Verwendung. 74% der Einnahmen sollen danach für Erhalt- und Ausbau der Straßen verwendet werden. Ein Prozent für die Verwaltung des Fonds. Mit den restlichen 25% will die Stadtverwaltung Schulden zurückzahlen. Und genau daran erhitzen sich die Gemüter. Ohne Zweifel wurde die Stadtinfrastruktur in den letzten Jahren spürbar verbessert, erhielten auch kleinere Straßen ein feste, meist Betondecke. Angesichts fehlender Budgets nicht selten in Form von Vorleistungen der Baufirmen. Doch steht genau diese Praxis heftig in der Kritik. Undurchsichtige Vergabepraxis, nicht nachvollziehbare Preiskalkulationen legen die Vermutung nahe, dass nicht wenige dieser Vorhaben hoffnungslos überteuert sind. Da zudem die neue Regierung einen Deckel auf die Rückzahlung dieser Art Schulden gemacht hat, vermuten einige, dass hier neue Wege gesucht werden, Geld fließen zu lassen. Bezahlt werden soll die Rechnung von den Fahrzeugbesitzern.
Regierung spart, Bausektor knickt ein
(MS, VT) In Mai legte Premierminister Thongloun Sosoulith noch einmal nach und verdonnerte den Staatsapparat per Anordnung zu weiteren Sparmaßnahmen. Dazu gehören der Stopp für den Kauf neuer Dienstwagen ebenso wie das Aussetzen von Bauvorhaben für neue öffentliche Bürogebäude. Dass für die Bewritung in- wie ausländischer Gäste auch auf den Kauf von „teuren ausländischen Getränken (Alkohol)“ verzichtet werden soll, ist da wohl eher eine Schmunzette, nicht zuletzt, weil die Definition des Begriffs „teuer“ unterschiedlich asufallen mag. Inzwischen melden sich aber auch die laotischen Banken und beklagen Probleme im Kreditgeschäft, ganz speziell in der Baubranche. Die Verbindung zum staatlichen Spardiktat ist schnell hergestellt. Auf der anderen Seite fordert die Regieruung steigende Einnahmen, vor allem aus Steuern, um aus der nun schon mehrere Jahre andauernden Haushaltsmisere zu entkommen.
Mindestlohn auf dem Prüfstand
(MS, VT) Regierung und Gewerkschaften denken öffentlich darüber nach, den Mindestlohn in der Volksrepublik auf 1,2 Millionen Kip monatlich anzuheben. Das sind rund 120 Euro, gegenüber den bisherigen rund 90 Euro eine satte Steigerung. Die Gewerkschaften führen dabei vor allem rasch steigende Lebenshaltungskosten an. Da ist nichts gegen zu sagen. Die Art und Weise der Mitteilung dagegen kommt überraschend. Für Veränderungen am Mindestlohn sind dreiseitige Gespräche zwischen Gewerkschaften, Regierung und der Handelskammer LNCCI als Arbeitgebervertreter vereinbart. Die neue Meldung weist ausdrücklich darauf hin, dass LNCCI bislang nicht an den neuen Überlegungen beteiligt war. Das gibt zu denken.
Die englischsprachige Vientiane Times bringt die neue Diskussionsrunde zudem in Zusammenhang mit dem Fakt, dass in Laos viele Verbraucherpreis über denen in den Nachbarländern Thailand und Vietnam liegen. Zumindest irritierend, denn das gleiche Blatt rief wiederholt nach protektionistischen Maßnahmen, um die einheimischen Produzenten vor billigeren Importen zu schützen. Man könnte auch auf den Gedanken kommen, dass hier Fragen der Produktivität eine Rolle spielen.
Bahnbrechend
(MS, VT) Laos ist im Eisenbahnfieber. Von China her bohren sich die Bautrupps durch die Berge Richtung Hauptstadt Vientiane. In fünf Jahren sollen dann Schnellzüge auf der Strecke verkehren, die dann wohl auch den Anschluss nach Bangkok bereithält. Vielleicht haben bis dann auch die Bewohner entlang der Trasse ihre Entschädigung erhalten. Bisher ist man lediglich dabei, die Zahl der zu Entschädigenden zu ermitteln. Erst wenn all erfasst sind,will die Regierung sich ans Rechnen machen. „Nicht alle“, so gibt Premierminister Thongloun schon jetzt zu verstehen, „werden zufrieden sein.“ Viele sind es schon jetzt nicht, wie die Petitionen an die in der Hauptstadt tagende Nationalversammlung zeigen. Denn der Bau hat begonnen, das Land wird vom Projekt beansprucht und gezahlt wird nicht. Immerhin wurde der Korridor beiderseits der Trasse stellenweise von 50 Metern auf jeder Seite auf 30 oder 20 Meter reduziert um Kosten zu sparen.
Bei zweiten große Bahnprojekt ist es noch nicht soweit. Dort hat man inzwischen einen neuen Korridor vermessen der weniger „unakzeptable soziale und ökologische Folgen“ hätte. Außer dem Einschlagen der Trassenmarkierungen ist am Projekt der malaysischen Giant Cosolidated Company noch nichts passiert. Bisher hat man auch noch nichts darüber gehört, wie es mit der geplanten Bahnstrecke von Savannakhet zur vietnamesischen Grenze auf der vietnamesischen Seite weitergehen soll.
Nun gesellt sich Projekt Nummer 3 hinzu und bringt auch Vietnam ins Spiel. Die Regierungen von Laos und Vietnam verständigten sich auf den Bau einer Eisenbahn von Vientiane über Thakhek mit letztlichen Anschluss zum zentralvietnamesischen Hafen Vung Ang. Einzelheiten wurden nicht bekannt, doch steht das Projekt im Zusammenhang mit dem Ausbau des Hafens für Güter, die aus Laos oder über Laos kommen. Sie machen schon jetzt ein Fünftel des Umschlags des Hafens aus.
Polizei bewaffnet sich mit Verordnung
(MS, VT) Das laotische Neujahrsfest steht an und der alljährliche Wahnsinn mobiler Wasserschlachten, trunkener Fröhlichkeit und endloser Verkehrsunfälle ebenso. Dieses Jahr hat die Polizei eine neue Waffe in ihrem Bestand: Kopien der einschlägigen Regierungsverordnung. Oberstleutnant Youttaphong Souvannasing, Chef der Vientianer Verkehrspolizei, gibt sich zuversichtlich, dass sich dann niemand mehr herausreden kann, er hätte die Regeln nicht gekannt. Strikt vorgehen sollen die mehr als 600 Verkehrspolizisten der Hauptstadt gegen Trunkenheit am Steuer, das Transportieren großer Wasserbehälter auf Pick-ups, das Werfen von wassergefüllten Plastiktüten, das Tragen dürftiger Bekleidung sowie das Zünden von Feuerwerkskörpern oder anderweitiges Erzeugen explosionsartiger Geräusche.
Wenig Verhütung
(MS, VT, ANN) Nur knapp mehr als die Hälfte der Frauen in Laos verhüten. Das geht aus einer Statistik von UN-ESCAP hervor, die vom Asianewsnetwork verbreitet wurde. Demnach verhüten in Laos 53%. Damit liegt das buddhistische Land in der Statistik zwischen den überwiegend katholischen Philippinen (54%) sowie Nepal und Myanmar (jeweils 52%). Die höchste Rate in Asien erreicht China mit 83%, gefolgt von Südkorea und Thailand (je 78%) sowie Vietnam (76%). Am wenigsten verhütet wird in Asien in Pakistan (38%). Der laotische Gesundheitsminister Bounkong Syhavong macht die noch verbreite Unkenntnis über Verhütungsmethoden in ländlichen Gebieten verantwortlich für den beschränkten Gebrauch von Kontrazeptiva. In den Städten liege die Zahl deutlich höher.
Rin in die Bananen…
… raus aus die Bananen. (MS, VT, 08.03.17). Dauerbrenner unter den Themen der laotischen Medien sind die Bananenplantagen in Nordlaos. Meist in chinesischer Hand haben sie sich über alle laotischen Nordprovinzen ausgebreitet und nehmen inzwischen mehrere Hunderttausend Hektar Fläche in Anspruch. Aber noch schneller als der Bananenboom kam, kann er nun wieder zu Ende sein. Gerüchte über den extensiven Einsatz chemischer Stoffe machen seit langem die Runde.
Dem starken Dementi eines Distriktgouverneurs in Bezug auf mögliche Gefahren folgte wenige Tage später die Reaktion des Provinzgouverneurs, der alle Neuanpflanzungen verbot und für bestehende Bananenplantagen eine Frist zum Umstieg auf andere Kulturen setzte. Nun kommen in der Vientiane Times auch chinesische Investoren zu Wort. Folgt man dem als technischer Berater vorgestellten Ruan Shui Jin, so dürften die meisten Investoren gar froh sein, dass bald Schluss ist mit den Bananen. Denn Gewinn, so der Experte, ließ sich keiner mehr machen. Schuld daran sind in erster Linie die hohen Personalkosten, die sich von anfangs 10.000 Kip (rund 1 Euro) pro Tag inzwischen verachtfacht haben. Den Grund dafür erfährt man in Nordlaos überall: die Furcht vor den Folgen des Einsatzes chemischer Mittel.
Neue Chance…
… auf einen BMW oder Mercedes. (MS, VT 24.2.17). Seit Wochen ist der Beschluss der laotischen Führung in den Medien, ihre Dienstfahrzeuge aus deutscher Produktion durch solche aus Japan zu ersetzen. Die ersten sieben 7-er BMW und sieben S-Klasse Mercedes stehen im Nationalen Konferenzzentrum in Vientiane zu Ansicht. Nun wurden auch Einzelheiten zum Verkaufsverfahren bekanntgegeben. Die Fahrzeuge, die zwischen 1.000 und 21.000 Kilometer auf dem Tacho haben, werden am Dienstag, dem 28.2.2017, in offener Versteigerung unter den Hammer kommen. Als Anfangspreise wurden 100.000 USD für die BMWs und 60.000 USD für die Mercedes festgelegt.
Kampf gegen Alkohol am Steuer?
(MS, VT 31.12.16) Zum Jahresende überrascht die Vientiane Times mit einer Umfrage zum Thema Alkohol am Steuer, speziell im Hinblick auf die anstehende Silvesternacht. Die Aussagen von Verkehrsteilnehmern gehen Richtung Polizei, die zwar bei nächtlichen Kontrollen Führerschein und Fahrzeugpapiere prüfen, nicht jedoch die Fahrtüchtigkeit der Fahrzeugführer. Dem setzt Oberstleutnant Youttaphong Souvannasing, Chef der Vientianer Verkehrspolizei eine international nachahmenswerte Maßnahme der Polizei entgegen: „Wenn wir Leute anhalten, die wirklich betrunken sind, rufen wir jemanden herbei, sie abzuholen, oder wir halten sie eine Zeit lang am Straßenrand fest und lassen sie nach Hause, wenn sie sich besser fühlen.“ Die laotische Straßenverkehrsordnung untersagt das Fahren unter Alkohol ab 0,5 Promille.
Laotische Top-Funktionäre verzichten auf Luxusautos
(MS, VT 22.12.16) Schlechte Nachrichten für die deutsche Autoindustrie zu Weihnachten: die höchsten Vertreter der Demokratischen Volksrepublik Laos werden ihre Luxuskarossen von BMW und Mercedes nicht weiter benutzen. Die insgesamt elf 7-er BMWs und 5 S-Klasse Mercedes werden versteigert. Stattdessen werden die Führungskräfte künftig Toyota Camry fahren, und zwar je nach Position ausgestattet mit 2-Liter-, 2,5-Liter- oder 3-Liter-Motoren. Darüber hinaus werden je nach Bedarf auch weiterhin Toyota Land Cruiser, Prado, Fortuner sowie Pick-ups zur Verfügung stehen. Mit dieser Entscheidung wollen die Amtsträger in Partei und Staat ein Zeichen setzen, dass es ihnen ernst ist mit der verkündeten Politik der Sparsamkeit. In diesem Zusammenhang versicherte Premier Thongloun, dass im Jahr 2017 die Gehälter der Staatsangestellten regelmäßig jeden Monat gezahlt werden.
Grundstein für Eisenbahn China-Laos gelegt
(MS, VT) Am 22. Dezember erlebte Luang Prabang die Grundsteinlegung für die von der laotischen Regierung lange erwartete und national wie international ebenso lange diskutierte Eisenbahnlinie von Boten an der chinesischen Grenze bis in die Hauptstadt Vientiane (und dann weiter nach Thailand).
Das Foto aus der Vientiane Times zeigt Premierminister Thongloun Sisoulith und weitere hochrangige Regierungsvertreter bei der Zeremonie. Aus gleichem Anlass hatten schon vor einem Jahr im Umfeld des 40. Jahrestages der Demokratischen Volksrepublik Laos hohe Würdenträger einen Spaten in die Hand genommen,
Und zwar der damalige laotische Präsident Choummaly Sayasone und der Vorsitzende des chinesischen Parlaments, Zhang Dejiang. In der Zeit zwischen den verschiedenen Grundsteinlegungen haben beide Seite an der Lösung der nicht einfachen Fragen der Kompensation der Landnutzer entlang der Trasse gearbeitet. Sechs chinesische Baufirmen werden an je einem der Abschnitte der 417 Kilometer langen Strecke mit dem Bau beginnen. Die Bauzeit ist auf fünf Jahre angesetzt.
Am 23. Dezember berichtet Vientiane Times zudem, dass auch die bislang einzige Bahnstrecke des Landes von gegenwärtigen Endbahnhof Thanaleng am äußersten Stadtrand um 7,5 km bis in die Innenstadt verlängert werden wird. Die Strecke, die eine Verlängerung der thailändischen Linie Bangkok-Nongkhai darstellt, wird von Thailand finanziert (30% Hilfe, 70% Kredit). Ein direkt Verbindung mit der aus China kommenden Linie wird es nicht geben, da die im Gegensatz zur thailändischen Schmalspurbahn (1 Meter) auf Normalspur verkehrt.
Polizisten wegen Korruption entlassen
(MS, VT 23.11.16) Unter Berufung auf die Zeitung des Sicherheitsministeriums berichtet Vientiane Times, dass im Lauf der letzten fünf Jahre 737 Polizisten wegen Korruptionsdelikten aus dem Dienst entlassen wurden. Als besonders schwerwiegende Fälle werden der Verkauf von 93 Paketen beschlagnahmten Heroins für 120.000 USD an Drogenhändler in der Provinz Houaphanh und die Freilassung eines zum Tode verurteilten Drogenhändlers in der Provinz Luang Namtha gegen Zahlung von 14 Millionen Thai Baht (370.000 EUR) erwähnt.
Insgesamt waren mehr als 1.000 korrupte Polizisten ermittelt worden. Als Konsequenz wurden weitere 20 Polizisten strafversetzt, gegen 17 von ihnen wird strafrechtlich ermittelt. 101 korrupte Polizisten sind degradiert worden, 341 wurden nicht befördert und 144 kamen mit einer Verwarnung davon. Die Regierung hatte versprochen, den Kampf gegen Korruption im Land zu verschärfen.
Mehrwertsteuer-Erhebung begonnen
(MS, VT 5.11.16) Vize-Premier und Finanzminister Somdy Douangdy hatte die Angelegenheit zur Chefsache gemacht. Schließlich sah sich die Regierung doch eben genötigt, die avisierten Wachstumszahlen für den Fünfjahrplan nach unten zu korrigieren. Hauptgrund dafür sind die Haushaltseinnahmen, die seit Jahren hinter den Planzielen zurückbleiben. Also fuhr der Finanzminister selbst zur Freundschaftsbrücke, um eine neue Einnahmequelle voranzubringen. Seit 30. August erhebt Laos von Einreisenden In- wie Ausländern auf alle im Ausland erworbenen Güter über 50 USD zehn Prozent Mehrwertsteuer. Der Minister legte den Steuerbeamten an der Grenzstation ans Herz, so viele Steuern wie möglich einzutreiben. Vongvanpheng Phoumsavanh, Leiter der Zollstation, wurde deutlicher: die Zollbeamten seien angewiesen, in den letzten drei Monaten des Jahres 192 Milliarden Kip, das sind 21 Millionen Euro, einzunehmen. Anders gesagt fast 230.000 Euro täglich. Die Mehrwertsteuer wird an der Freundschaftsbrücke zwischen Vientiane und Nongkhai seit 1. November auch von Privatreisenden abverlangt. Am ersten Tag seien von 32 Fahrzeugen insgesamt 2,2 Millionen Kip eingenommen wurden. Das sind 230 Euro.
Glücklich an neuer Straße?
(MS, VT, 17.10.16) Am Sonnabend (15.10.) berichtete die Vientiane Times, dass die Anwohner der Khamphaengmuang-Straße im Oster der Hauptstadt auch über versperrte Zugänge zu und zerstörte Betonflächen vor ihren Geschäften nicht klagen, da sie mit dem Ausbau der Straße, speziell der hoffnungslos überlasteten Entwässerung, sehr zufrieden seien. Immerhin hatten die Behörden Anwohner anheim gestellt, zerstörte Betonflächen bei Geldmangel auch durch eine Erdfüllung provisorisch wiederherzustellen. Am Montag (17.10.) legt die Zeitung nun auf ihrer Umfragen-Seite nach.

Anwohner der Straße beklagen sich da massiv, dass es keinerlei Vorinformation über die anstehenden Arbeiten gegeben hatte. Nun seien sie informiert worden, dass sie für die notwendig gewordene Erneuerung ihrer Hauszugänge selbst verantwortlich seien.
Die zu Wort kommenden Anwohner fordern einhellig, dass die Baufirma die angerichteten Schäden ersetzt oder die Fußwegen und Zugänge zu Häusern und Geschäften wieder instandsetzt.
Vier Tote bei Goldsuche
(MS, VT, PL, 14.10.16) Vier Personen wurden verschüttet, als unweit Khamkeut in der Provinz Bolikhamsay eine illegale Goldmine einstürzte. Die Verunglückten konnten nur noch tot geborgen werden. Schon seit längerem graben Einwohner nach der Reisernte auf ihren Feldern nach Gold. In diesem Fall war die ungesicherte Grube mehr als 5 Meter tief. Nach dem Unglück haben lokale Behörden die Goldsuche untersagt. Laut Vientiane Times wird auch in anderen Provinzen des Landes in vergleichbarer Weise nach Gold gegraben.
Auch eine Lösung
(MS/VT 29.9.16) Die Heuschreckenplage im Norden von Laos ist noch immer nicht gebannt. Speziell in den Provinzen Houaphanh und Phongsaly sind noch immer landwirtschaftliche Nutzflächen in Gefahr, kahl gefressen zu werden. Ein Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums, der wohl aus gutem Grund nicht namentlich erwähnt werden wollte, schlug nun vor, den Spieß einfach umzudrehen: die Menschen sollten mehr Heuschrecken essen. Speziell die jüngeren Exemplare seien sehr schmackhaft.
In Laos werden traditionell viele Insekten gegessen, speziell Grillen und schwärmende Termiten, aber auch Ameiseneier oder Wespenlarven. Sie sind sehr eiweißhaltig.
Weniger Wettbewerb erwünscht
(MS/VT 21.9.16) Das laotische Ministerium für Post und Telekommunikation hat wieder zugeschlagen und den im Lande tätigen Telekomfirmen zu heftigen Wettbewerb untersagt. Demnach sind Geschenke wie kostenlose Telefone oder SIM-Karten zur Kundengewinnung ab Anfang Oktober untersagt. Dies führe zu ruinösem Wettbewerb und verursache Turbulenzen im Markt. Zeitgleich werden staatlich festgelegte Mindest-Telefontarife festgelegt, die geringfügig unterhalb der aktuellen Gesprächspreise liegen sollen.
Ein laotischer Wirtschaftsexperte wies darauf hin, dass nach gängiger Auffassung Wettbewerb zu sinkenden Preisen führe, was letztlich den Kunden zugute komme. Der laotische Staat ist an drei der vier großen Telekomfirmen des Landes maßgeblich beteiligt.
Obama in Laos
(MS/social media, 6.9.16) Kurz vor Mitternacht landete die Maschine des US-Präsidenten bei strömendem Regen auf dem Flughafen Wattay in Vientiane. In Laos wird Barack Obama am ASEAN-US- sowie am Ostasiengipfel teilnehmen. Für Dienstag ist eine Rede vor der asiatischen Young Southeast Asia Leaders Initiative vorgesehen. Erwartet wird vom US-Präsidenten eine deutliche Aussagen und mehr Unterstützung zur Beseitigung der Hinterlassenschaften von 9 Jahren amerikanischen Bombardements während des Indochinakrieges (1964-1973). Damals warfen die Vereinigten Staaten mehr als 2 Millionen Tonnen Bomben auf Laos, mit dem die USA offiziell nicht im Krieg waren. Menschenrechtsvertreter erwarten von Obama, dass er auch das Schicksal des 2012 verschwundenen Zivilgesellschaftsvertreter Sombath Somphone ansprechen wird.
Drastische Maßnahmen gegen Holzverarbeiter
(MS/VT/PL, 2.9.16) In ihrem Kampf gegen illegalen Holzeinschlag und illegale Verarbeitung ordnete die Regierung die Schließung von 1.154 meist illegalen Kleinbetrieben den Holzverarbeitung an. Darüber hinaus wurde auch die Schließung von 20 lizenzierten Holzverarbeitungsbetrieben verfügt, die in oder nahe an Naturschutzgebieten liegen. Insgesamt hatte einer speziell gegründeten Arbeitsgruppe 270.407 Festmeter legal in verschiedenen Stufen des Produktionsprozesses befindliches Holz erfasst. Steuern und Abgaben seien jedoch erst für weniger als 80.000 Festmeter entrichtet worden.
Nach der verordneten Betriebsschließung bleiben 1.595 lizenzierte Holzverarbeiter bestehen. Die zuständigen Behörden sind aufgefordert, die Einhaltung der bestehenden Standards zu überwachen.
Mehrwertsteuer an laotischen Grenzen zu zahlen
(MS/SocialMedia/VT) Die Meldung verbreitete sich in Windeseile über soziale Medien: ab 30. August wird an allen Grenzposten 10% Mehrwertsteuer auf importierte Waren im Wert über 50 USD erhoben. Personen, die maximal zweimal pro Monat die Grenzen des Landes überschreiten, dürfen Waren im Wert von 50 USD für den Eigenbedarf ohne Zahlung der Steuer einführen. Die entsprechende Weisung wurde erst am gleichen Tag vom Vizepremier und Finanminister Somdy Douangdy unterzeichnet. Sie ist im Zusammenhang mit der angespannten Haushaltslage des Landes zu sehen. Zum vierten Jahr in Folge drohen die Einnahmen des Staatshaushalts das Jahresziel deutlich zu verfehlen. Einkäufe von Waren aller Art speziell im benachbarten Thailand sind für die Bewohner von Laos sehr attraktiv, da die Preise in Thailand für die meisten Produkte deutlich niedriger sind als in Laos.
Die Meldung rief eine Vielzahl wütender Reaktionen in den sozialen Medien hervor.
Alle Laoten sollten Gastgeber sein
(MS/VT, 22.8.16) Da wünscht Premierminister Thongloun Sisoulith. Vom 6.bis 8. September werden neben dem 28. und 29. ASEAN-Gipfel auch mehrseitige Treffen der verschiedenen ASEAN-plus-Runden sowie den Ostasien-Gipfel, zu dessen 18 Teilnehmern unter anderem Australien, China, Indien, Japan, Neuseeland, Russland und die USA zählen. Zugesagt haben neben US-Präsident Obama bisher auch das südkoreanische Staatsoberhaupt Park
Geun-hye und Rodrigo Duterte, Präsident der Philippinen. Insgesamt rechnet man in Vientiane mit rund 5.000 Besuchern, neben den Delegationsmitgliedern vor allem Journalisten.
Zum guten Gelingen trägt auch der lokale Honda-Vertreter bei, der der Regierung 40 1300cc-ST-Series Motorräder schenkte.
Bleibt am Boden
(MS/PL, 21.8.16) Für die Zeit vom 20.8. bis 15.9.2016 hat das laotische Transportministerium unter Hinweis auf die Sicherheitsanforderungen während der ASEAN-Gipfel jegliche Aktivität von Paramotors und ferngesteuerten Fluggeräten aller Art, behördlich registrierte wie nicht registrierte, über Vientiane und Luang Prabang untersagt.
Bei Zuwiderhandlungen, so heißt es in der Mitteilung 01027 vom 19.8.2016 würden die Zuständigen des Verteidigungs- und des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit „strikt im Rahmen ihrer Rolle, Rechte und Aufgaben“ tätig. Jeglicher daraus möglicherweise entstehender Schaden geht zu Lasten des Besitzers des Fluggeräts.
Erhöhte Sicherheit vor ASEAN-Gipfel
(MS/VT, 18.8.16) Unter Berufung auf die Zeitung des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit berichtet Vientiane Times über verstärkte Kontrollen zur Erhöhung der Sicherheit vor dem Anfang Septembe rin Vientiane stattfindenden ASEAN-Gipfels. Die Polizei kontrolliere „Hoch-Risiko-Gebiete“ wie gemietete Zimmer und Häuser, Hotels, Vergnügungsrestaurants, und Märkte auf der Suche nach antisozialen Gruppen. So worden bislang neben Drogen unter anderem 2 Handfeuerwaffen und eine Bombe sichergestellt.
Don Dahong Turbinenhaus im Bau
(MS/PL, 16.8.16) Mit wenig Aufsehen und selbst ohne Beteiligung der nationalen Medien fand die Grundsteinlegung für das Turbinenhaus des umstrittenen Don Sahong Wasserkraftwerks am Mekong in unmittelbarer Nähe zur kambodschanischen Grenze statt. Umweltorganisationen fürchten vor allem negative Wirkungen auf die bislang wenig erforschte Fischmigration im Mekong, da das Kraftwerk den bisher am meisten von Fischen genutzten Kanal im Gebiet der 4.000 Inseln (Siphandone) abriegelt. Lokalen Medien wiegeln ab: den Fischen stünden genug andere Kanäle zur Verfügung, von denen einige vertieft wurden. Lokalen Medien nehmen das umfangreiche Angebot an Fischen auf lokalen Märkten zum Anlass zu beteuern, dass das Projekt keinerlei Einfluss auf die Fischmigration hat.
Laoten haben mehr Informationsfreiheit …
(MS/VT/KPL 15.8.16) … als die Menschen in vielen anderen Ländern. Als Beleg dafür verwies Informationsminister Bosengkham Vondara auf die Vielzahl ausländischer Fernsehprogramme, die in laotische Kabelnetze eingespeist werden. Die Deutsche Welle ist, neben CNN, BBC, Al Jazeera, RT und vielen Stationen der Nachbarländer, eines davon. Es gebe zudem keinerlei Restriktionen bei der Aufstellung von Satellitenempfängern oder beim Zugang zu Internet und sozialen Medien. Er appellierte zugleich an den verantwortungsbewussten Umgang speziell mit modernen Medien wie Facebook.
Auch die nationale laotische Medienlandschaft weitet sich aus. Derzeit gibt es 127 periodische Druckerzeugnisse, davon 27 Zeitung, von denen 11 täglich erscheinen. Die derzeit 3 Radiostationen decken 90% des laotischen Territoriums ab, 37 Fernsehstationen erreichen etwa 80% der Landesfläche.
Busstation Süd vor dem Umzug
(MS/VT, 12.8.16) Der Vientianer Busbahnhof Richtung Süden (Busse von Vientiane Richtung Pakse, Savannakhet, Vietnam u.a.) steht vor dem Umzug. Der bislang auf der Straße Nr. 13 Süd unweit der Kreuzung Dong Dok gelegenen Busbahnhof kann die steigende Zahl der Fernbusse nicht mehr aufnehmen. Ein neuer Busbahnhof ist nur 700 Meter entfernt an der Straße 450-Jahre, quasi gleich um die Ecke, kurz vor der Vollendung. Die Betreiber des Busbahnhofs warten auf die behördliche Erlaubnis für den Umzug. Zur Verbesserung der Situation am bisherigen Busbahnhof Süd werden einige Buslinien noch in diesem Monat zum neuen Terminal umziehen.
Warnhinweise auf Tabakwaren neu geregelt
(MS/KPL/VT, 11.8.16) Ab 1. Oktober müssen auf 75% der Fläche von Tabakverpackungen Warnhinweise auf die gesundheitlichen Folgen von Tabakgebrauch angebracht werden. Entsprechende Durchführungsbestimmungen gehen derzeit den Behörden unterschiedlicher Ebenen zu. Dadurch sollen vor allem Kinder und Jugendliche davon abgehalten werden, mit dem Rauchen zu beginnen. In Zusammenhang damit stellte das Nationale Gesundheitsinstitut die Ergebnisse einer Studie vor, die zeigt, dass die Zahl männlicher jugendlicher Raucher zunimmt, und zwar von 43 im Jahr 2012 auf 50,8% im Jahr 2015. Demgegenüber sank die Zahl der Raucherinnen in der gleichen Altersgruppe von 8,4 auf 7,1%.
Eisenbahnprojekt nimmt sachte Fahrt auf
(MS/VT/KPL 11.8.16) Im Dezember 2015 wurde der erste Spatenstich getan, in fünf Jahren sollen die ersten Züge fahren. Nun hat man begonnen, die Kompensation für die Landeigentümer am Streckenabschnitt 6 zwischen Phonehong und Vientiane in Angriff zu nehmen. Auf diesen letzten 65,7 von insgesamt 427,2 Kilometern sollen die Züge auf der eingleisigen Strecke dann Tempo 200 erreichen. Das 6-Milliarden-Dollar-Projekt wird die laotische Hauptstadt mit der chinesischen Grenze verbinden. Auf der anderen Seite ist auch der Anschluss an das noch zu schaffende thailändische Schnellbahnnetz vorgesehen, was letztlich eine durchgehende Verbindung von China bis Singapur möglich macht. Der Abschnitt im gebirgigen Laos ist dabei besonders kostspielig, denn 170 Brücken mit einer Gesamtlänge von 669,2 km und 72 Tunnel mit insgesamt 183,9 km sind zu errichten. Der längste Tunnel wird mit 9,5 Kilometern etwas länger als der Katzenbergtunnel, Deutschlands längster in Betrieb befindlicher Doppelröhren-Eiysenbahntunnel.
Grenze zu für Biker?
(MS/VT 10.8.16) Am laotisch-thailändischen Grenzübergang Nam Ngeun in der Provinz Sayaboury war erst einmal Schluss mit der Biker-Tour nach Luang Prabang bevor sie angefangen hatte. Grenzbeamte verweigerten der Gruppe nach einem Bericht der Vientiane Times die Einreise. Erst das Eingreifen der Provinzverwaltung ließ den Schlagbaum für die Motorradfahrer hochgehen. Sie hatten vor, im Rahmen einer von einem Reisebüro in Luang Prabang organisierten Tour in die Weltkulturerbestadt zu reisen. Der Grenzübergang liegt jedoch in der Nachbarprovinz Sayaboury. Grenzbeamte wollten zudem eine Genehmigung des Heimatministeriums sowie des Ministeriums für Information, Kultur und Tourismus sehen. Angaben zur Herkunft einer diesbezüglichen Anordnung konnten sie nicht machen. Der Grenzübergang Nam Ngeun ist bisher der einzigen, von dem derartige Probleme gemeldet wurden.
Kampf der Kettensäge
(MS/VT 10.8.16) Seit ihrem Amtsantritt im April führt die neue laotische Regierung unter Premierminister Thongloun Sisoulith einen breit angelegten Kampf gegen illegalen Holzeinschlag. Neueste Opfer sind dabei amtlich nicht registrierte Kettensägen. Mehr als 1.000 solcher Geräte wurden allein in der Provinz Saravan beschlagnahmt und zum Teil zerstört. Die Sägen sind in nahezu allen Werkzeugläden des Landes zu haben.
Unfälle mit Fahrerflucht nehmen zu
(MS/VT, 8.8.16) Zwei Monate nach einen schweren Verkehrsunfall mit Fahrerflucht warten die zuständigen Polizeistellen auf den Haftbefehl aus dem Ministerium für Öffentliche Sicherheit, um den Unfallfahrer festzunehmen. Der mutmaßliche Fahrer hatte im Dunkeln gleich drei Motorräder gegen eine Mauer gerückt, wobei 5 Personen verletzt wurden. Unter Zurücklassung seines Fahrzeugs flüchtete er zu Fuß. In diesem Jahr registrierte die Verkehrspolizei der laotischen Hauptstadt Vientiane bislang 21 Unfälle mit Fahrerflucht, bei dessen folgenschwersten zwei Menschen, eine Mutter mit ihrer Tochter auf ihrem Motorrad von einem mit hoher Geschwindigkeit von hinten kommenden Pick-up erfasst wurden. Mutter und Tochter starben noch am Unfallort. Der flüchtige Fahrer konnte inzwischen gefasst werden.
Laos bei Olympia
(MS, 4.8.16) Sechs Sportler werden Laos bei der Olympiade in Rio vertreten. Sie treten über 100m/110m Hürden, im Schwimmen, Judo und Radfahren an. International bekanntester Sportler ist der Straßenradfahrer Ariya Phounsavath, der beim in Brunei registrierten CCN-Team unter Vertrag ist. CCN versteht sich als asiatisches Team, das vorrangig an Rennen auf dem asiatischen Kontinent aber auch in Europa teilnimmt. Gute Form zeigte der 25-jährige beim Klassiker Paris-Chauny, wo er den 9. Platz belegte.
Heuschrecken schrecken weiter
(MS/VT, 4.8.16) Die Heuschreckenplage geht weiter. Mehr als 600 Hektar landwirtschaftlicher Anbauflächen wurden im Distrikt Houameuang (Provinz Houaphanh) von den gefräßigen Insekten zerstört, vor allem Reis- und Maisfelder. Lokale Behörden vermuten, dass die Heuschreckenschwärme aus der Nachbarprovinz Luang Prabang stammen, wo gezielte Maßnahmen gegen die Plage eingeleitet wurden.
Korruption besteht aus Gebern und Nehmern
(MS/VT) Phankham Viphavanh, Vizepräsident der Demokratischen Volksrepublik Laos, legte nach im Kampf gegen die Korruption im Land. Er warnte Geschäftsleute davor, mit korrupten Offiziellen gemeinsame Sache zu machen. Wenn derlei Absprachen bekannt würden, stünden Strafen für Geber wie für Nehmer an. Konkret sprach er über Fälle von abgesprochenen Steuerminderungen oder Komplotts bei der Vergaben staatlicher Bauaufträge. Ohne Zutun von Seiten der Wirtschaft, so der Vizepräsident, hätten es Staatsangestellte deutlich schwerer, korruptes Verhalten zu entwickeln. Erst eine Woche zuvor hatte Staatspräsident Bounyang Vorachith in einer Rede vor Mitarbeiter der staatlichen Kontrollbehörden eine strikte Bestrafung korrupter Staatsdiener gefordert.
Seit ihrem Amtsantritt im April räumt die neue laotische Regierung dem Kampf gegen Korruption hohe Priorität ein.
Unterhaltungsbetriebe Ziel von Inspektionen
(MS/VT) Ein wahrer Dauerbrenner unter den Nachrichtenthemen ist die Einhaltung der Bestimmungen durch ‚entertainment venues‘, oder besser deren Nichteinhaltung. Ein weiteres Mal werden umfassende Inspektionen angekündigt, die vor allem die Bewirtung Minderjähriger und das Offenhalten nach der staatlich verordneten Schließzeit von 23:30 Uhr zum Ziel haben. Als Grund werden einmal mehr die Vielzahl von schweren Verkehrsunfällen angeführt, die sich zu nächtlicher Zeit unter Einfluss von Alkohol ereignen. Bei Verstößen gilt eine stufenweiser Sanktionskatalog von der Verwarnung über Geldstrafen bis zur Schließung der Einrichtung. Überlaute Musik, die zur Belästigung für die Nachbarschaft wird, soll ebenfalls geahndet werden.
Erwähnt werden eine Vielzahl von Unterhaltungseinrichtungen speziell in den Provinzen südlich der Hauptstadt, die illegal von Ausländern betrieben werden. Offenbar gibt es keinen Konsens seitens der Behörden darüber, wie mit diesen zu verfahren ist.
Strompreise reduziert
(MS/VT) Im Mai und Juni hatte es die staatliche Elektrizitätsgesellschaft EdL massiv mit dem Unmut ihrer Kunden zu tun bekommen. Die jährliche Anhebung der Strompreise um 2% und drei extrem heiße Wochen hatten Stromrechnungen massiv nach oben getrieben. Die seit April neu im Amt stehende Regierung hatte eine Untersuchung angeordnet, die auch noch Unregelmäßigkeiten bei der Rechnungslegung fand. Nun hat die Regierung einer Neuregelung der Strompreise zugestimmt. Die neuen Preise treten ab August in Kraft und sehen die Einführung eines neuen Tarifs vor. Bislang wird minimaler Verbrauch unter 25 kWh stark subventioniert. Das bleibt bei 348 unverändert. Ebenso unverändert bleibt der Preis für 26-150 kWh bei 414 Kip. Neu eingeführt wurde drei weitere Verbrauchsstufen (151-300 kWh für 799 Kip, 301-400 kWh für 880 Kip und 401-500 kWh für 965 Kip). Erst für den Verbrauch über 500 kWh schlägt der Maximalpreis für Haushalte in Höhe von 999 Kip zu Buche. Nach der alten Regelung wurde der Höchstsatz schon ab 151 kWh fällig.
Falschgeld in Umlauf
(MS/VT) Galt der laotische Kip lange Zeit wegen seines geringen Wertes als relativ fälschungssicher – abgesehen von einigen Unbelehrbaren, die es mit simplen Farbkopien versucht haben – scheint sich das zu ändern. Die Zentralbank warnt vor falschen 20.000, 50.000 und 100.000 Kip-Scheinen (entspricht etwa 2, 5 und 10 Euro), die mit hohem Aufwand professionell gefälscht werden.
Illegalen Heiraten auf der Spur
(VT/MS) Im Zeitraum 2012-2015 schlossen rund 1.600 Laoten Ehen mit Ausländern. Davon waren 75 Männer, die ausländische Frauen ehelichten. Am häufigsten wurde der Bund für Leben mit Partnern aus Thailand, Südkorea und China geschlossen. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass einige Ausländer sich nicht an die Regeln halten und die laotische Kultur missachteten. Etwa indem sie nicht den langwierigen und auch finanziell aufwändigen Weg zu einer behördlich genehmigten Eheschließung wählten, sondern lediglich eine Zeremonie nach lokalem Brauch abhielten. Im ersten Halbjahr 2016 wurden 16 ungesetzliche zweistaatliche Paare festgestellt. Die laotische Rechtsordnung sieht Strafen für illegales Zusammenleben vor, die bei Beteiligung von Ausländern drastisch ausfallen können.
Heuschreckenplage in Nordlaos
(MS/VT) Seit einigen Wochen herrscht Ausnahmezustand in den laotischen Nordprovinzen Luang Prabang, Phongsaly und Houaphanh. Der Grund sind Gelbrücken-Bambusheuschrecken (Ceracris Kianggus Tsai), die sich seit 2014 über Reis-und Maisfelder hermachen. Seit Mai ist eine Sondereinheit des laotischen Landwirtschaftsministerium mit Unterstützung von der FAO und aus China dabei, Brutstätten der Insekten zu besprühen. Dennoch meldete der Distrikt Sam Neuea ein massives Auftreten der Tiere. Die ursprünglich hauptsächlich in Südchina gefundenen fressgierigen Heuschrecken bevorzugen eigentlich Bambusblätter als Nahrung. Die Rodung von Bambuswäldern und die Anlagen von Feldern und Plantagen ließen sie inzwischen auch zu einer Gefahr für landwirtschaftliche Kulturen werden.
2015 wurden insgesamt 7.000 Hektar Anbauflächen geschädigt.
Stromrechnungen zu hoch
(MS) Als die meisten Verbraucher ihre Stromrechnung für April erhielten, glaubten sie ihren Augen nicht zu trauen. Drei-, vier- oder sechsmal so hoch wie im Monat davor. Zuerst schob der staatliche Energieversorger EdL alles auch den Mehrverbrauch wegen der ungewöhnlichen Hitze. Inzwischen hat der neue Premierminister Thongloun Sisoulith eine Untersuchung angeordnet, die sofort eine Reihe falsch gedruckter Rechnungen fand.
EdL kämpft seit Jahren mit hohen Außenständen. Größter Schuldner ist allerdings der Staat. Im Gegensatz zu Haushalten, denen nach zwei nicht bezahlten Rechnungen gnadenlos der Strom abgestellt wird, bleiben staatliche Institutionen am Netz.
Bus explodiert in Khammouan – 8 Tote
(VT 3.6.16) Ein Bus vollgestopft mit illegalem Holz ist auf dem Weg von Thakhet (Provinz Khammouane) zur vietnamesischen Grenze explodiert. Von den 19 Passagieren starben 8 sofort. Weitere sind schwer verletzt. Als Ursache für die Explosion gaben die Behörden mehrere Kisten mit Feuerwerkskörpern an, deren Überreste sich im Gepäckraum des Busses fanden.
Schluss mit Rechtsabbiegen bei roter Ampel
Seit letzter Woche wird Rechtsabbiegen an roten Ampeln ohne grünen Pfeil mit Bußgeldern zwischen 15.000 Kip (Radfahrer) und 150.000 Kip (LKW) geahndet. Die Strafe für PKW liegt bei 70.000 Kip. Grund seien die zu schmalen Straßen der laotischen Hauptstadt. Damit werden die Staus an den wichtigsten Ampelkreuzungen noch länger. Da auch die Abstrafung an Ort und Stelle erfolgt, kann es zu weiteren Verkehrsbehinderungen kommen.
EU-Bann auf laotisches Gemüse
Am 19.Mai berichtet Vientiane Times über einen von der EU verhängten Importbann für mehrere aus Laos kommende Gemüsesorten. Der Schritt kommt nicht ganz überraschend, hatte die EU doch seit 2012 schon 130 Verwarnung ausgesprochen. Nun weist das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft seine Provinzabteilungen an, keine Qualitätszertifikate für verwarnte Firmen und ganz speziell keine Ursprungszertifikate für letztlich nicht aus Laos stammendes Gemüse mehr auszustellen.
Steuereinnahmen rückläufig
Vientiane Times berichtet am 17.Mai über den Rückgang der Steuereinnahmen in den ersten 7 Monaten des Finanzjahres gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 5,1%. Dies sei vor allem der internationalen Wirtschaftslage geschuldet. Der Bergbausektor, größter Exporteur des Landes zahlte rund 55% weniger Steuern. Auf der anderen Seite seien auch falsche Angaben von Firmen sowie Nachlässigkeit der Finanzämter Gründe für geringe Einnahmen.
785 Milliarden Kip in Geisterprojekten verpufft
785 Milliarden Kip (etwa 98 Millionen Dollar) verschwanden nach Angaben der Vientiane Times in 60 Geisterprojekten. Geisterprojekte nennt man in Laos Investitionsvorhaben, die nur auf dem Papier existieren, aber dennoch mit realem Geld bezahlt wurden. Etwa ein Drittel des Geldes konnte wieder eingetrieben werden. Die im Mai eingesetzte neue Führung des Landes hat dem Kampf gegen Korruption und Misswirtschaft Priorität eingeräumt.
Arbeiter sind Schlüssel für die Entwicklung des Landes
Unter Berufung auf Lao Phatthana berichtet Vientiane Times (10.5.16), dass wegen der Bedeutung der Arbeiter für die Entwicklung des Landes die Regierung Gewerkschaften gegründet hat. Während Staat und Regierung die Politik zur Förderung der Arbeiter stetig verbessern, haben Gewerkschaft und Arbeiter auch wichtige Verantwortung, z.B. bei der Entwicklung des Landes.
Todesstrafe reduziert
Drei wegen Drogenhandel zum Tode Verurteilten wurde wegen guter Führung die Strafe in lebenslänglich geändert, berichtet Vientiane Times (VT 6.5.16) unter Berufung auf „Khuam Sangob“.
China größter Wirtschaftspartner
(VT 6.5.16) Chinesische Unternehmen haben bisher 6,7 Mrd. Dollar in Laos investiert, vor allem in Bergbau, Wasserkraft, Landwirtschaft, Finanzsektor, Einkaufszentren und Wirtschaftssonderzonen. Damit ist Chinas der größte ausländische Investor in Laos. der Handel zwischen beiden Ländern hatte 2014 3,6 Mrd. Dollar erreicht, field 2015 aber auf 2,78 Mrd. USD. Die chinesische Regierung sagte zu, weitere Firmen zu Investitionen in Laos zu ermutigen.
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